Der niedersächsische Agrarsprecher der FDP, Hermann Grupe, hat in der Diskussion um ein sinnvolles Nährstoffmanagement zu mehr Sachlichkeit geraten. Statt teurer Zwangsbeglückungspolitik sollte vielmehr auf bereits bestehende erfolgreiche Initiativen zurückgegriffen und diese weiterentwickelt werden.
„Es gibt regionale Kooperationen, die das Problem der überschüssigen Nährstoffe aus Wirtschaftsdünger schon früh erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet haben“, sagte Grupe. Als Beispiel nannte er die Agro-Vermittlungs-Dienst Emsland-Bentheim GmbH, die sich bereits seit 20 Jahren um die Vermittlung und Verteilung von überschüssigen Nährstoffen (Gülle, Geflügelmist, Gärreste aus Biogasanlagen) kümmert.
Grupe warf Landwirtschaftsminister Meyer vor, die Bereitschaft der Landwirte zu ignorieren. Viele Bauern im Nordwesten würden gerne ihre Gülle an den Süden und Osten verkaufen, weil dort der Bedarf groß ist. „Dieser Ausgleich scheitert aber oft an den für den weiten Transport nötigen Zwischenlagern“, sagte der FDP-Politiker. Meyer solle die Initiativen der Landwirte unterstützen statt seine „grüne Zwangsbeglückungspolitik“ fortzusetzen.
Grupe hatte sich bei einem Besuch des Landvolks in der Grafschaft Bentheim über den Agro-Vermittlungs-Dienst informiert. 90 Prozent des transportfähigen, organischen Düngers werden darüber aus der Region exportiert in Gegenden, die einen großen Bedarf haben.
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