Die Europäische Kommission hat am Donnerstag mit Experten der Mitgliedstaaten über die möglichen Auswirkungen der russischen Sanktionen auf die Einfuhren bestimmter landwirtschaftlicher Erzeugnisse beraten.
Agrarkommissar Dacian Ciolos zeigte Verständnis für die Anliegen der Landwirte. Er kündigte an, bei Bedarf Maßnahmen zur Marktstabilisierung zu ergreifen. In wöchentlichen Treffen sollen die Mitgliedstaaten dazu ihre Marktdaten austauschen. Die italienische Ratspräsidentschaft kündigte für den 5. September ein Sondertreffen der EU-Agrarminister an.
Ciolos: "Ich habe zwei Ankündigungen zu machen: Erstens, Anfang der nächsten Woche werde ich die nächste Marktstabilisierungsmaßnahme für eine Reihe von verderblichen Obst- und Gemüsearten auf den Weg bringen. Bei diesen Produkten gibt es eindeutig Schwierigkeiten. Die Maßnahme wird verhältnismäßig sein und kostengünstig. Zweitens erfordert diese Ausnahmesituation infolge des russischen Einfuhrverbots schnelleren und besseren Zugang zu Marktdaten, Sektor für Sektor. Deshalb haben wir ab heute einen verstärkten Marktüberwachungsmechanismus eingerichtet, zu dem alle Mitgliedstaaten beitragen. Treffen mit den Mitgliedstaaten werden auf wöchentlicher Basis so lange wie nötig stattfinden."
Ciolos erklärte weiter: "Ich bin bereit, bei Bedarf weitere EU-Maßnahmen vorzuschlagen. Erzeuger aus der gesamten EU können beruhigt sein. Wir verfolgen jeden Sektor und jeden Markt. Sobald wesentliche Risiken entstehen, werde ich handeln. Durch die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik haben wir die finanziellen und rechtlichen Instrumente für europäische Maßnahmen, Hand in Hand mit den Mitgliedstaaten; das übergeordnete Ziel ist Vertrauen in die Märkte durch europäische Solidarität."