Hessen will von Eiweiß-Importen unabhängig werden und die Freiheit von gentechnisch veränderter Ware sicherstellen.
Dazu kündigte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz an, künftig im eigenen Landden Anbau heimischer Eiweißpflanzen zu fördern. Gleichzeitig stärke dies die Wertschöpfung in der Region, sagte sie kürzlich auf dem Eichhof in Bad Hersfeld, dem Landwirtschaftszentrum des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH). Hier wurde bereits auf sojafreie Eiweiß-Komponenten umgestellt, berichtet das Portal Ostehessen-News.
„Aus den Haupterzeugungsregionen für Soja, in Nord- und Südamerika, ist fast nur noch gentechnisch veränderte Ware erhältlich. Viele Verbraucher verlangen aber zu Recht, dass bei dem gesamten Erzeugungsprozess ihrer Lebensmittel auf Gentechnik verzichtet wird“, erklärte Hinz den Grund für die neue Initiative.
Der Gesamteiweißbedarf der hessischen Viehhaltung beläuft sich nach Angaben des Ministeriums auf gut 270 000 t Protein. Neben dem von den Landwirten selbst erzeugten Grundfutter müsse etwa 20 % des Gesamtproteinbedarfs durch Ergänzungsmittel abgedeckt werden.
„Das Potenzial in Hessen, diese Importe zu ersetzen, ist da, es muss nur genutzt werden“, so die Ministerin weiter. Legt man die Raps-Erntemengen des Jahres 2012 zu Grunde, so könnten über das bei der Rapsölgewinnung anfallende Rapsextraktionsschrot etwa 82 % des für Hessen kalkulierten Ergänzungsbedarfs an Zukauf-Protein gedeckt werden.