Ihren Kampf gegen die Kinderarbeit haben im vergangenen Jahr vor allem die Staaten auf dem südamerikanischen Kontinent deutlich verstärkt, wobei sie dabei allerdings die Landwirtschaft zu wenig im Blick hatten. Das betont das US-Arbeitsministerium in seinem diesjährigen Report „Findings on the worst forms of child labor“.

Untersucht wird darin, welche gesetzlichen und politischen Maßnahmen weltweit 135 Staaten im Kalenderjahr 2013 gegen die Kinderarbeit ergriffen haben. Besonders positiv sei dabei Lateinamerika aufgefallen. Brasilien, Chile, Kolumbien und Costa Rica sowie Ekuador, El Salvador und Peru hätten ihre Maßnahmen erheblich intensiviert. Argentinien weise moderate Verbesserungen auf.

Gelobt werden unter anderem die Neuauflage oder Erweiterung von Sozialprogrammen wie „Brasil sem Miséria“ oder das „Programa Abrazo“ in Paraguay, mit denen die Kinderarbeit in den davon besonders stark betroffenen armen Bevölkerungsschichten angegangen werden soll. Daneben seien unter anderem in Argentinien neue Gesetze in Kraft getreten, durch die Kinder besser geschützt würden, berichtete das Ministerium. Schließlich hätten mehrere südamerikanische Länder deutlich mehr Gelder zur Durchsetzung der Arbeitsschutzgesetze für Kinder bereitgestellt.

Gerade in diesem Bereich gibt es nach Einschätzung des US-Arbeitsressorts aber in den meisten Staaten noch weiter Defizite. Außerdem würden vor allem die Kinder, die in der Landwirtschaft unter zum Teil sehr gefährlichen Bedingungen etwa in der Zuckerproduktion oder in Schlachthäusern beschäftigt seien, durch die Sozialprogramme nicht erreicht. Hier seien weitere, gezielte Maßnahmen notwendig. Weltweit gab es 2013 dem Bericht zufolge deutliche Anstrengungen in der Bekämpfung der Kinderarbeit. In insgesamt 13 Staaten hat das Ministerium erhebliche und in weiteren 72 Ländern moderate Verbesserungen festgestellt. In 37 Staaten habe es allerdings nur minimale, und in 13 gar keine Fortschritte gegeben.