Die Bundesregierung hat auf Anfrage der Grünen-Abgeordneten Nicole Maisch bestätigt, dass die Anzahl der Versuche mit gentechnisch veränderten Tieren in den letzten zehn Jahren stark angestiegen ist.
Dazu legte sie erstmals Zahlen über einen längeren Zeitraum vor: seit 2004 stieg demnach die Anzahl der Tiere von 317.777 auf 947.019 im Jahr 2013. Besonders betroffen sind Mäuse (Anstieg von 302.143 auf 900.433 Tiere) und Fische (1483 auf 39.019). Die meisten Tiere wurden in der Grundlagenforschung eingesetzt, teilt Christoph Then vom Gentechnikgegner-Verein testbiotech mit.
Der Antwort der Bundesregierung ist laut Then zu entnehmen, dass bislang keinerlei Maßnahmen geplant sind, um den Schutz der Tiere zu verbessern. Auch in der Erteilung von Patenten auf Tiere, die zu einem kommerziellen Anreiz für Tierversuche führen können, sehe das Ministerium des zuständigen Bundesministers Christian Schmidt kein Problem.
Der Trend zu immer mehr Versuchen mit gentechnisch veränderten Tieren ist laut dem Kritiker dabei nicht allein auf Deutschland beschränkt. So stellt auch die EU-Kommission in ihrem Tierschutzbericht 2013 fest, dass es hier in den letzten Jahren einen starken Anstieg gegeben hat. In England liegt die Zahl der Versuche mit gentechnisch veränderten Tieren zum Beispiel bei über zwei Millionen pro Jahr.