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Internet-Pranger für Tierhalter stößt auf Kritik

Die Veröffentlichung einer interaktiven Online-Karte mit Standorten „industrieller Tierhaltung“ durch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Magdeburger Landtag ist beim Landesbauernverband (LBV) Sachsen-Anhalt und bei der CDU-Landtagsfraktion auf heftige Kritik gestoßen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Veröffentlichung einer interaktiven Online-Karte mit Standorten „industrieller Tierhaltung“ durch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Magdeburger Landtag ist beim Landesbauernverband (LBV) Sachsen-Anhalt und bei der CDU-Landtagsfraktion auf heftige Kritik gestoßen. Der LBV erklärte vergangene Woche, die Unterstellung illegaler Zustände in behördlich abgenommenen und regelmäßig kontrollierten Ställen durch die Grünen komme einem Pranger gleich und sei ein Angriff auf die heimische Landwirtschaft, die insbesondere mit der Nutztierhaltung einen Beitrag zu ökologischen Nährstoffkreisläufen leiste. Die Nutztierhaltung liefere ein Vielfaches der Wertschöpfung von reinem Ackerbau und ermögliche überhaupt erst eine Nutzung des ökologisch wertvollen Grünlands. Nach Einschätzung des LBV ist das Projekt der grünen Landtagsfraktion abgekupfert von einer Aktion der sächsischen Grünen, die im vergangenen Jahr auf erheblichen Protest gestoßen war. Die Verantwortlichen verschwiegen zudem, wie künftig nach ihrer Meinung die Bevölkerung ernährt werden solle, monierte der Verband. Ein Marktanteil von 1,2 % beim Biofleisch mache deutlich, dass der Großteil der Bevölkerung nicht bereit sei, die Mehrkosten der Öko-Tierhaltung zu tragen. Ungeachtet dessen betonte der Bauernverband, die Landwirte reflektierten ihr Tun und versuchten im Rahmen des Möglichen stets Verbesserungen für ihre Tiere zu erreichen. Darüber könne man durchaus auch mit Landtagsabgeordneten der Grünen diskutieren, die dazu oft schon Einladungen in Landwirtschaftsbetriebe gefolgt seien. Mit der mittelalterlichen Methode des Prangers verhindere man jedoch den weitergehenden Dialog, so der LBV. 


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Übers Ziel hinaus geschossen


In die gleiche Kerbe schlug auch die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag, Gabriele Brakebusch. „Auch wenn die Grünen von der eigenen Idee zurückgetreten sind, ihre sächsischen Parteifreunde zu kopieren, indem lediglich Tierhaltungsanlagen in Sachsen-Anhalt auf einer Karte dargestellt werden, die nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt wurden, um diese als ‚Massentierhaltung’ zu diffamieren, so haben die Grünen diese doch als neue Idee verkauft und umgesetzt“, monierte Brakebusch. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass nicht mehr von „Massentierhaltung“ die Rede sei, sondern von „industrieller Tierhaltung“. Im Zuge ihrer aktuellen Kampagne betonten die Grünen, wie wichtig die Haltungsbedingungen für die Tiere seien; allerdings finde man auf der angegebenen Karte dazu nichts. „Für uns schießen die Grünen damit gehörig über das Ziel hinaus“, betonte die CDU-Politikerin. Das Tierwohl müsse gemeinsam befördert werden, anstatt nur eine Ansammlung negativer Punkte öffentlich darzustellen. AgE

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