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Isermeyer warnt vor Wachstumsbremsen im deutschen Agrarsektor

Die deutsche Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahren vom weltweiten Boom der Agrarmärkte profitiert und sie ist auch im europäischen Vergleich gut aufgestellt. Diese Einschätzung hat der Präsident des Braunschweiger Thünen-Instituts, Prof. Folkhard Isermeyer.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahren vom weltweiten Boom der Agrarmärkteprofitiert und sie ist auch im europäischen Vergleich gut aufgestellt. Diese Einschätzung hat der Präsident des Braunschweiger Thünen-Instituts, Prof. Folkhard Isermeyer, als Gastredner auf der Generalversammlung der Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ) letzte Woche in Meckenheim vertreten.


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Profitiert habe die deutsche Agrarbranche von günstigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen, aber auch von agrarspezifischen Einflussfaktoren. Dazu zählte der Wissenschaftler ein agrar- und energiepolitisches Umfeld, das Investitionen zum Beispiel in Stallbauten oder Biogasanlagen gefördert habe, außerdem die stärkere unternehmerische Ausrichtung der Landwirte, die sich zunehmend dem Marktwettbewerb stellten und beispielsweise weniger als ihre französischen Kollegen auf Hilfen des Staates setzten.


Isermeyer äußerte jedoch Bedenken, ob das bisherige Wachstumstempo im Sektor beibehalten werden könne. Zwar wird seiner Einschätzung nach die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Vergleich zur Situation in anderen Staaten wohl ein positiver Faktor bleiben, doch die zukünftige Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik mit der geplanten Einführung des Greenings, die Konkurrenz durch die erneuerbaren Energien und nicht zuletzt die Auswirkungen der aktuellen Tierschutzdebatte bedrohen nach Ansicht des Wissenschaftlers die bisher optimistischen Prognosen zur Entwicklung der deutschen Landwirtschaft.


Greening in Erster Säule nicht effizient


Das von der EU-Kommission geplante Greening im Rahmen der Agrarmarktreform bezeichnete Isermeyer als Instrument, das die Flächenstilllegung im neuen Gewand zurückbringen werde. Grundsätzlich sei gegen die Ausweisung von Flächen für den Arten- und Naturschutz nichts einzuwenden, doch seien sich die Wissenschaftler überwiegend einig, dass dies nicht über Produktionsbeschränkungen in der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geschehen sollte.


Die viel effizientere Lösung mit einem höheren Nutzen für die Umwelt sei der bezahlte Vertragsnaturschutz in der Zweiten Säule der GAP, so der Experte. Auch die bisherige staatliche Förderung der Biogasproduktion im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hält Isermeyer für verfehlt. Der Bonus für nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) habe die Maisfläche für die Energiegewinnung spürbar ansteigen lassen, die auf der anderen Seite wachstumswilligen Betrieben für die Erzeugung von Nahrungsmitteln fehle.


Mit 20 % der Fläche ließen sich gerade 3 % der Energieversorgung abdecken; so könne keine energetische Versorgungssicherheit hergestellt werden, erklärte Isermeyer. Zudem zeige sich aktuell, dass bei hohen Agrarpreisen die Rentabilität sehr begrenzt sei, weshalb die Investitionen in neue Biogasanlagen 2012 deutlich zurückgegangen seien.


Der Präsident des Thünen-Instituts empfahl der Politik, unter Wahrung des Bestandsschutzes, diese verfehlte Politik aufzugeben und auch über ein Ende der umstrittenen Förderung für Biokraftstoffe nachzudenken. (AgE/ad)

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