Kurz vor der Zerschlagung der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann zieht Konkurrent Norma seine Beschwerde gegen die Ministererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zurück. Der Discounter hofft damit Pressemeldungen zufolge, dass nun doch noch eine Verständigung auch mit Rewe und Markant gelingen könnte, die ebenfalls vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf erfolgreich gegen die Sondererlaubnis geklagt hatten. Nur mit Hilfe auch dieser beiden Unternehmen wäre ein Zusammengehen von Tengelmann und Edeka noch denkbar.
Damit die Ausnahmegenehmigung risikolos vollzogen werden könnte, müssten auch sie ihre Klage zurückziehen. Ein Vollzug der Ministererlaubnis würde den 15.000 Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann eine fünfjährige Arbeitsplatzgarantie bescheren.
Kaiser's Tengelmann Chef Karl-Erivan Haub will die Supermarktkette vollständig an Edeka veräußern. Gabriel hatte den Weg dazu mit seiner Ministererlaubnis bereitet. Das Oberlandesgericht hatte seine Sondererlaubnis aber auf Eis gelegt. Ziehen alle drei Edeka-Konkurrenten ihre Klagen zurück, wäre der Weg für Edeka doch noch frei.
Erst Anfang der Woche hatte Haub den Ausverkauf von Tengelmann vorangebracht. Ohne einen Verkauf an Edeka will er die verlustreiche Kette Kaiser's Tengelmann mit über 15.000 Angestellten zerschlagen. Der Firmenchef holt bereits Offerten von Interessenten für die Märkte in Nordrhein-Westfalen ein.
Das drohende Szenario einer Zerschlagung von Tengelmann hat offenbar die Konkurrenz zum Einlenken bewogen. Angesichts des fortschreitenden Niedergangs von Kaiser's Tengelmann könne nur noch eine zeitnahe Gesamtübernahme, wie sie die Ministererlaubnis vorsehe, alle Arbeitsplätze sichern, betonte Haub.