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Ist die Veredelung perspektivlos?

Wenn nicht noch Wunder auf den Weltmärkten geschehen und die heimische Ernte viel besser wird als erwartet, dann ist ein drastischer Anstieg der Futterkosten für das laufende Wirtschaftsjahr nicht mehr zu vermeiden. Davon ist Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW überzeugt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn nicht noch Wunder auf den Weltmärkten geschehen und die heimische Ernte viel besser wird als erwartet, dann ist ein drastischer Anstieg der Futterkosten für das laufende Wirtschaftsjahr nicht mehr zu vermeiden. Davon ist Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW überzeugt.


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Schon heute müsse man für die Mast eines Schweins mit Kosten von 80 Euro rechnen, während es vor wenigen Jahren noch 40 Euro waren. Doch anstatt diese Kosten an den Verbraucher weiterzugeben, würde der Handel mit Preissenkungen für Fleischprodukte von 15 bis 50 % werben, schreibt der Berater im Wochenblatt Westfalen-Lippe.


Die Schweinemäster hätten daher nur noch die Chance, ihre Bezugskosten für die Ferkel zu drücken oder die Ställe leer stehen zu lassen. Ausbaden müssten es in jedem Fall die Sauenhalter, die Ferkelnotierungen sinken seit Wochen unaufhörlich. Auch im Geflügelfleischsektor, seit Jahren vom Wachstum verwöhnt, weicht laut Greshake die Euphorie der Vermarkter einer mittlerweile sehr nüchternen Betrachtung der Absatzmöglichkeiten. Wer zukünftig in neue Stallanlagen investiert, wird noch schärfer rechnen müssen als bisher, ist er daher überzeugt. „Einen Stall zu bauen, weil der Nachbar auch einen baut oder plant, darf sich heute niemand mehr leisten.“


Greshake sieht dabei auch ein, dass die Konzentration der Tierhaltung in manchen Regionen so weit fortgeschritten ist, dass sie nüchtern als problematisch angesehen werden muss. „Die Gülleentsorgung erfordert großen Aufwand, und die Pachtpreisentwicklung lässt etliche Berufskollegen schwindlig werden. Trotzdem: Die Landwirtschaft stellt etwas dar in diesen Regionen“, schreibt der Fachmann. In den reinen Ackerbaugebieten mit den guten Böden werde die Landwirtschaft dagegen volkswirtschaftlich nicht mehr als wirklich bedeutend angesehen.


Hinzu kommt, dass den Veredlern ohnehin der Wind ins Gesicht bläst. Mehrere Landesregierungen arbeiten auf eine Beschränkung der Tierhaltung hin, die Debatte um Tierschutzfragen und den Einsatz von Antibiotika wird von mehreren Interessengruppen eifrig befeuert. Hausgemachte Wettbewerbsverzerrungen zulasten der hiesigen Erzeuger sind wahrscheinlicher geworden als noch vor wenigen Jahren.


Daher ist sich Greshake sicher, dass es künftig schwerer wird für die Veredlungsbetriebe. Das Auf und Ab der Futter- und Betriebsmittelpreise (mehr Auf als Ab!) verderbe so manche Kalkulation, und bei der Größe der Betriebe drohten große Verluste. „Etliche Tierhalter werden überlegen müssen, ob sie das Rennen noch mitmachen wollen oder können“, fragt er sich. Betriebe ohne geregelte Nachfolge oder solche, die im Hinblick auf die gängigen Anforderungen der Nutztierhaltungsverordnung von 2013 an ohnehin die Investitionen vor sich her geschoben haben, werden laut Greshake die aktuelle Situation zum Anlass nehmen, grundsätzliche Entscheidungen herbeizuführen. (ad)

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