Italiens neuer Agrarminister Giancarlo Galan ist besorgt über den extrem hohen Anteil von Arbeitsunfällen mit Todesfolge in der heimischen Landwirtschaft. Es sei unerträglich, dass 11 % aller tödlichen Arbeitsunfälle in der Agrarwirtschaft zu beklagen seien, obwohl die Zahl der dort Beschäftigten lediglich 3,8 % ausmache. Dies sei ein Skandal, zumal es keine andere Branche mit derart hohen Verlusten gebe.
Während die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle in der italienischen Industrie und im Dienstleistungsbereich 2008 im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer gewesen sei, "wurde im Agrarsektor während der Berichtszeit ein Anstieg um 15,2 % auf 121 Unfälle mit Todesfolge registriert", bedauerte Galan.
Im Berichtsjahr 2008 seien 71,5 % aller tödlichen Unfälle in der Landwirtschaft durch Traktoren verursacht worden. Auch wenn die Verantwortung bei den einzelnen Nutzern von Landmaschinen und Geräten liege, sieht Galan neben dem von ihm geleiteten Ministerium auch alle übrigen involvierten Institutionen in der Pflicht, um gemeinsam Sicherheit und Kontrollen in der Landwirtschaft zu verstärken.