Der Düngemittelhersteller Kali+Salz steht immer mehr in der Kritik. Zuletzt strahlte das ZDF eine ausführliche Doku über die Umweltverschmutzung im thüringisch-hessischen Grenzgebiet aus. Hauptkritikpunkt ist die Einleitung von Salzabwässern in die Werra. Die Landesregierung hat dem Konzern dazu eine obere Belastungsgrenze eingeräumt, die noch aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges stammen soll und 35 Mal höher liegt als in anderen Flüssen Deutschlands, berichtet das ZDF.
Ebenfalls in der Kritik ist zudem die Lagerung des Abraums aus den Bergwerken auf einer riesigen Halde, die die Region laut Umweltschützern schleichend versalzt. Das Erfurter Agrarministerium hat das Unternehmen Kali+Salz daher nun aufgefordert, sich klar zu seiner Verantwortung zu bekennen. Das Unternehmen müsse unverzüglich eine Eindampfanlage bauen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Bis zur Inbetriebnahme der Eindampfanlage solle das Salzabwasser aus Unterbreizbach über eine Leitung nach Hattorf (Hessen) zur weiteren Behandlung gelangen. Ziel müsse es sein, bis 2020 eine Dauerlösung zu erzielen.
Thüringen erwarte unverzüglich eine positive und konstruktive Haltung des Konzerns zu den Empfehlungen und zu einer Weiterführung der gemeinsamen Anstrengungen auf der Grundlage der gemeinsamen Vereinbarung, heißt es. Kali+Salz hat die Empfehlungen des Runden Tisches jedoch abgelehnt.