Weltweit steht nicht genügend landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung, um den zunehmenden Nahrungsmittelbedarf der wachsenden Weltbevölkerung vor allem durch eine Flächenexpansion der Landwirtschaft decken zu können. Das ist das Fazit einer aktuellen Studie, für die Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München (LUM) die Eignung der unterschiedlichen Anbaustandorte auf der Erde für die Produktion der 16 weltweit bedeutendsten Nutzpflanzen untersucht haben.
Wie die Wissenschaftler vergangene Woche in der Fachzeitschrift PLOS ONE weiter berichteten, ist demnach global eine Fläche von rund 80 Mio qm potentiell landwirtschaftlich nutzbar. Allerdings seien davon etwa 26 Mio km2 gegenwärtig ausgewiesene Schutzgebiete oder dichte Waldflächen.
Wolle man diese erhalten, stünden nur noch rund 54 Mio qm zur Verfügung. Davon würden heute bereits 91 % bewirtschaftet, betonen die Forscher.
Eine Flächenexpansion der Landwirtschaft ließe sich ihren Ausführungen zufolge in erster Linie auf Kosten von Waldflächen realisieren. Gerade diese Standorte stellten jedoch wertvolle ökosystemare Dienstleistungen zur Verfügung, die unter anderem das Klima regulierten. Ein Wegfall dieser natürlichen Regulierung könne dazu führen, dass in Zukunft ganze Regionen unfruchtbar würden. Deshalb müssten für eine globale landwirtschaftliche Produktionssteigerung Alternativen zur Flächenexpansion aufgezeigt werden.
Die Forscher haben ihre Simulationen unter Verwendung des globalen Klimamodells ECHAM5 im Rahmen des bundesweiten Projekts „Global Assessment of Land Use Dynamics, Greenhouse Gas Emissions and Ecosystems Services“ durchgeführt, das Aspekte nachhaltigen Landmanagements erforscht und vom Bundesforschungsministerium gefördert wird.