Die Berichte in dieser Woche, dass einige Städte bei den Caterern öffentlicher Kitas offenbar aus Rücksicht auf muslimische Kinder kein Schweinefleisch mehr bestellen, hat für viel Diskussion gesorgt. Die FAZ etwa hatte berichtet, in Frankfurt würden 16 von 17 städtischen Kitas kein Schweinefleisch mehr bestellen.
Nun stellt die Zeitung klar, dass dies die Einrichtungen selbst, und nicht die Stadt entschieden habe. Niemand wolle ein Verbot „von oben“, versicherten Kommunalpolitiker von CDU, SPD und Grünen.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung weiter berichtet, habe der Caterer Wisag eingeräumt, eine unwahre Auskunft gegeben zu haben. Eine Sprecherin des Unternehmens hatte der Zeitung zuvor schriftlich mitgeteilt und auf Nachfrage bestätigt, auf Wunsch der Stadt Frankfurt verzichte man „grundsätzlich auf Schweinefleisch“. Der Kundenwunsch sei von den Kitas gekommen, nicht von der Stadt, räumte sie nun ein.
Gleichwohl wird Schweinefleisch in städtischen Kitas rar, so die FAZ weiter. Das große Cateringunternehmen Apetito verweist darauf, dass auf der Liste der am meisten gekochten Gerichte keines mehr mit Schweinefleisch stehe. Als Hauptgrund gilt der steigende Anteil muslimischer Kinder, die Schweinefleisch aus religiösen Gründen nicht essen dürfen.
Hintergrund:
Kitas verzichten auf Schweinefleisch (9.2.2016)