Der Vorsitzende des Landesmarktverbandes für Vieh und Fleisch Rheinland-Pfalz, Manfred Zelder, hat die Höhe der Fleischbeschaugebühren im Land und die Untätigkeit der Politik in dieser Sache kritisiert.
Fleischbeschaugebühren, die in Rheinland-Pfalz wesentlich höher seien als in anderen Bundesländern und teilweise den Wert des Tieres überstiegen, seien nicht hinnehmbar, monierte Zelder in Mainz. Dies verschärfe die ohnehin angespannte Situation der noch verbliebenen viehhaltenden Betriebe im Land.
Zelder appellierte gemeinsam mit den beiden rheinland-pfälzischen Bauern- und Winzerverbänden an die Verantwortlichen verschiedener politischer Ebenen, in dieser Sache zu handeln. Die in den einzelnen Landkreisen stark unterschiedlichen Gebühren müssten nicht nur deutlich abgesenkt, sondern auch auf ein einheitliches Niveau zusammengeführt werden.
Sowohl die Landesregierung als auch der Landkreistag Rheinland-Pfalz verwiesen in ihren Antwortschreiben auf europarechtliche Regelungen und bedauerten die aus ihrer Sicht begrenzten Handlungsmöglichkeiten. Zelder lässt diese Argumente nicht gelten und sieht in den aktuellen Regelungen eine akute Gefahr für die Vieh- und Fleischwirtschaft in Rheinland-Pfalz.
Der Strukturwandel werde weiter vorangetrieben, der bereits äußerst niedrige Marktanteil verringere sich weiter, und die Tierhaltung verlagere sich zunehmend in die bereits extrem viehdichten Regionen. Die Politik dürfe nicht immer nur Regionalität und kleinteilige, bäuerliche Strukturen predigen und dann nichts dafür tun, wenn es darauf ankomme, so Zelder. Mit einer Absenkung der Fleischbeschaugebühren bestehe eine Möglichkeit, die regionale Vieh- und Fleischwirtschaft direkt zu unterstützen.