Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) hat die von der EU-Kommission geplante grundlegende Revision der EU-Ökoverordnung als einen Angriff auf die „Grundfesten des Ökolandbaus“ bezeichnet und in einem offenen Brief an EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos für den Fall einer solchen Novelle insbesondere Kontinuität und die Beteiligung der Ökobranche gefordert.
In ihrem Schreiben signalisiert die LVÖ zwar ihre prinzipielle Unterstützung für eine an Grundsätzen orientierte systematische Weiterentwicklung der EU-Ökoverordnung und die weitere Verbesserung staatlicher Kontrollsysteme für Bioprodukte. Sie weist jedoch darauf hin, dass ein komplett neues Regelwerk, schon wenige Jahre nach der letzten Totalrevision 2007/08, wie es derzeit in Brüssel diskutiert werde, aus Sicht des Ökolandbaus völlig untragbar sei und einen bürokratischen Generalangriff auf die Weiterentwicklung des Ökolandbaus darstelle.
Die Landesvereinigung weist in ihrem Schreiben darauf hin, dass sich die bayerische Ökobranche gemeinsam mit der Staatsregierung zum Ziel gesetzt hat, die heimische Bioproduktion bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Der Freistaat habe zudem über die Jahre ein doppeltes Kontrollsystem mit staatlich beliehenen Kontrollstellen sehr erfolgreich umgesetzt. Nun herrsche jedoch große Sorge, dass durch die Überlegungen der EU-Kommission die heimische Bioproduktion abgewürgt werden könnte.
Die LVÖ betont deshalb, dass die Weiterentwicklung der EU-Ökoverordnung nur auf eine Art und Weise geschehen dürfe, bei denen sich die Bioproduktion gut entwickeln könne, ein fairer Wettbewerb möglich bleibe und die hohen Verbrauchererwartungen an Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit erfüllt werden könnten.