Die Futtertröge in deutschen Ställen enthalten zum weitaus überwiegenden Anteil Futtermittel aus heimischer Erzeugung. Futter mit einem Nährwert von gut 80 Mio. t Getreideeinheiten setzten die viehhaltenden Landwirte im Wirtschaftsjahr 2010/11 ein, berichtet das Landvolk Niedersachsen.
Gut die Hälfte der insgesamt verfütterten Menge ist Grundfutter wie Heu, Stroh oder Silage. Knapp ein Viertel der gesamten Futterration kommt aus dem Getreidesilo, und ein weiteres Viertel ist Mischfutter. Den größten Teil des in Deutschland benötigten Futters erzeugten die heimischen Landwirte selbst, gerade einmal 10 % wurden importiert.
Im Schnitt erzeugt ein Landwirt, der Vieh hält, nach Daten des deutschen Verbandes Tiernahrung drei Viertel aller benötigten Futtermittel auf den eigenen Flächen. Damit relativiert sich der Vorwurf, in Südamerika würden riesige Waldflächen zur Sojaproduktion gerodet, um die deutsche Nutztierhaltung mit Futter zu versorgen. Zurzeit bereiten sich die Landwirte auf die Getreideernte vor, mit der Wintergerste macht ein klassisches Futtergetreide den Auftakt.
In Niedersachsen ist die Landwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen, zu denen auch die Futtermittelindustrie gehört, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Von den bundesweit 303 Mischfutterwerken ist jedes dritte in Niedersachsen ansässig. Diese 103 Werke decken mit 42,6 % fast die Hälfte der deutschen Futterproduktion ab. Während Futtermittel für die Nutztierhaltung den größten Teil des Umsatzes ausmachen, wächst daneben der Markt für Heimtiernahrung. So gaben die Deutschen in 2011 knapp 3 Mrd. Euro für die Ernährung ihrer Hunde, Katzen, Vögel oder Fische aus. Der Umsatz an Mischfutter für Nutztiere betrug im selben Jahr gut 8 Mrd. Euro. (ad)