Die Notwendigkeit eines abgestimmten Auftretens in der Öffentlichkeit haben Spitzenvertreter der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft betont. „Wir brauchen eine einheitliche Branchenkommunikation“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied bei einer Veranstaltung der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) vergangene Woche in Berlin.
Rukwied verwies auf grundsätzliche gesellschaftliche Diskussionen über die Zukunft der Landwirtschaft und insbesondere der Tierhaltung. Diese Diskussion werde man nur bestehen, „wenn wir in der Öffentlichkeit mit einer Stimme sprechen“. Der DBV-Präsident appellierte an die Repräsentanten der Lebensmittelkette, sich dieser Einsicht nicht zu verschließen und die erforderlichen Weichenstellungen vorzunehmen.
Sowohl der Präsident vom Handelsverband Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, als auch der Chef der Unternehmensgruppe Tönnies Fleisch, Clemens Tönnies, sowie der Geschäftsführer der HoWe Wurstwaren, Florian Hoeneß, unterstützten den Vorschlag. Die Branche dürfe sich nicht auseinanderdividieren lassen und müsse selbstbewusst auftreten, sagte Tönnies.
Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Prof. Andreas Hensel, rief die Wirtschaft zu einer „Entromantisierung“ der Lebensmittelerzeugung auf. Nach Ansicht von Hensel liegt die Antwort auf steigende Verbraucheransprüche in einer weiteren Normierung und Zertifizierung der Herstellung von Lebensmitteln. QS bezeichnete der BfR-Präsident als „Riesenchance“.
Anlass für die Veranstaltung war der Rückzug des früheren Präsidenten vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), Franz-Josef Möllers, aus dem Vorsitz des QS-Fachbeirats Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch sowie dessen Ernennung zum „Sonderbotschafter des QS-Systems“. (AgE)