In der deutschen Milchwirtschaft geht es weiterhin darum, die Leistung zu steigern und die Kosten zu senken. Das stellte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer bei einer Tagung in Dietmannsried fest. Betriebsvergleiche legen nach Bartmers Worten "eine unglaubliche Spreizung des Erfolges" offen, die nicht nur auf die Struktur und beispielsweise die Grundfutterverfügbarkeit zurückzuführen ist, sondern auch auf die Unternehmerkompetenz. Gute Unternehmer wüssten um ihre Prozesse und die damit verbundenen Kosten und könnten daher an - manchmal verdeckten - Stellschrauben drehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei das Wachstum, das einen wichtigen Baustein zur Kostensenkung darstelle, betonte der DLG-Präsident. Für Familienbetriebe böten sich Chancen, da sie oft auf gesunder liquider Basis stünden und vielfach über ausreichend Eigenkapital verfügten. Eine besondere Rolle komme dem Handlungsfeld "Kooperation und Zusammenarbeit" zu, so Bartmer. Weil Wachstum über Kauf oder Pacht oftmals sehr teuer sei, könne eine Kooperation mit anderen Betrieben eine sinnvolle Alternative sein. Kooperationen seien aber auch im vertikalen Bereich sinnvoll, also mit den Verarbeitern der Milch.
Weitere Redner auf der Tagung hoben die Bedeutung von Vorbeugemaßnahmen bei Euter- und Klauenkrankheiten hervor. Ein Mastitisproblem sei immer auch ein Herdenproblem, meinte ein Experte. Ein anderer ergänzte, Eutergesundheit sei immer ein labiles Gleichgewich aus Infektionsdruck, Abwehrbereitschaft der Milchdrüse, Umfeldhygiene, Melkarbeit und Melkhygiene.