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Maßnahmenpaket des BMELV zu Antibiotika in der Tierhaltung

Wie berichtet will Bundesagrarministerin Ilse Aigner durch ein Paket gezielter Maßnahmen den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung besser erfassen und die Datennutzung neu regeln.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie berichtet will Bundesagrarministerin Ilse Aigner durch ein Paket gezielter Maßnahmen den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung besser erfassen und die Datennutzung neu regeln. Ziel soll es dabei sein, im Rahmen der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) bundesweit eine Minimierung der verabreichten Antibiotika-Mengen zu erreichen und die Überwachung durch die zuständigen Länderbehörden zu verbessern.


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Wie die Ministerin auf ihrer Homepage mitteilt, müssten die Landwirte vor allem bei Tieren vorsichtig beim Antibiotika-Einsatz sein, die als Lebensmittel dienen. Jedem müsse bewusst sein, dass der Einsatz die Resistenz von Erregern fördern könne. „Es gibt klare Vorschriften, die den Einsatz von Antibiotika regeln: Nach dem Arzneimittelgesetz dürfen Antibiotika nur zur Behandlung von kranken Tieren eingesetzt werden, keinesfalls zur Wachstumsförderung. Auch dürfen Antibiotika nicht zur Überdeckung von Krankheiten, die durch Haltungsmängel hervorgerufen werden, verabreicht werden. Verstöße gegen diese Vorschriften sind strafbar“, so Aigner.  Die Überwachung der Einhaltung dieser Vorschriften sei Aufgabe der Länderbehörden. Sie seien auch dafür zuständig, Tierarztpraxen und Tierhaltungsbetriebe risikoorientiert zu kontrollieren.


Nach den jüngsten Informationen, dass Antibiotika z.B. in der Geflügelhaltung zur Wachstumsförderung eingesetzt wird, kündigte sie eine Verschärfung an. Das sind die Maßnahmen:

  • Sowohl das Arzneimittelgesetz (AMG), als auch die DIMDI-Arzneimittelverordnung sollen geändert werden. Die Informationen über die Abgabemengen an Tierärzte und die tatsächlichen Verbrauchsmengen von Antibiotika sollen so aufbereitet werden, dass die Länder diese Daten vollständig für Monitoring-Zwecke nutzen können. Auch die Daten über Geflügel-Arzneimittel stehen künftig den Bundesländern vollständig zur Verfügung. Die zuständigen Landesbehörden werden die obligatorischen Nachweise über die Anwendung von Tierarzneimitteln (Verbrauchsmengenerfassung) besser als bisher für Überwachungszwecke nutzen können. Alle Tierärzte müssen künftig die Nachweise an die zuständigen Behörden übermitteln: Die Überwachungsbehörden der Länder werden damit in die Lage versetzt, den Arzneimittelstrom von Tierärzten über Tierhalter bis hin zum Tier mengenmäßig gezielt zu erfassen.



  • Die Verordnung über tierärztliche Hausapotheken wird erweitert und verschärft: Die Tierärzte werden sich künftig noch stärker an den Antibiotika-Leitlinien der Bundestierärztekammer sowie an dem Leitfaden für die orale Medikation orientieren müssen. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass bei einem übermäßigen Einsatz von Antibiotika das wichtigste Werkzeug, mit dem kranken Tieren geholfen wird, unwirksam werden kann.



  • Mitte 2012 werden erstmals genaue Daten über die in Deutschland in den Verkehr gebrachten Tierarzneimittel-Mengen veröffentlicht. Anhand der Zahlen wird erkennbar, in welchen Postleitzahlbereichen besonders intensiv Antibiotika in der Tierhaltung zum Einsatz kommen. Zudem wird anhand der neuen Zahlen in Verbindung mit den regelmäßig erfassten Resistenzen bei Zoonoseerregern und kommensalen Bakterien analysiert werden können, welche Zusammenhänge zwischen dem mengenmäßigen Einsatz von Antibiotika und erkennbaren Hinweisen auf die Antibiotika-Resistenzentwicklung bestehen.



  • Das BMELV hat eine Arbeitsgruppe "Antibiotika-Resistenz" gegründet. Sie hat den Auftrag, alle neuen Erkenntnisse wie etwa die Ergebnisse der Resistenz-Monitorings oder die Daten zu Abgabemengen zu analysieren, Risikobewertungen hinsichtlich der Antibiotika-Resistenzentwicklungen vorzunehmen und Strategien für das Risikomanagement zu erarbeiten.
Aigner wies zudem darauf hin, dass tierärztliche Hausapotheken und landwirtschaftliche Betriebe schon heute jederzeit von Überwachungsbeamten aufgesucht und kontrolliert werden könnten. „Bei Verstößen stehen den Behörden ausreichend Sanktionsmöglichkeiten zur Verfügung“, drohte die CSU-Politikerin. Das BMELV fordert die Bundesländer auf, von den Überwachungs-, Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten mit aller Konsequenz Gebrauch zu machen. (ad)

 

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