Der weitaus größte Teil der niedersächsischen Getreideernte wird an Tiere verfüttert. Wie das Landvolk berichtet, ist die Verfütterung für den Getreideverkauf deutlich wichtiger als die Vermahlung, dieses gelte zunehmend auch für den Weizen.
Um den Rohstoff für Brot, Brötchen und Kuchen herzustellen, vermahlten 17 Mühlen im Wirtschaftsjahr 2011/12 rund 1,3 Mio. t Getreide. Im gleichen Jahr wurden 5,266 Mio. t Getreide für die Herstellung von Mischfutter verwendet – der Anteil, den die Landwirte direkt verfüttern, nicht eingerechnet.
103 niedersächsische Mischfutterhersteller produzierten daraus rund 9,927 Mio. t Mischfutter. Im Bundesvergleich rangiert Niedersachsen damit mit Abstand vor Nordrhein-Westfalen mit 3,836 Mio. t und Schleswig-Holstein mit 3,092 Mio. t.
In Niedersachsen ist die Getreideverwendung in der Verfütterung seit den Getreidereformen deutlich angestiegen, so der Bauernverband weiter. Wurden 2003 nur 3,7 Mio. t zu Futter verarbeitet, waren es 2011 bereits 5,2 Mio. t. „Getreideersatzstoffe“ wie Maniok oder Maiskleberfutter sind dadurch unbedeutend geworden. Zu 64 % importiert werden müssen jedoch 2,2 Mio. t Eiweißprodukte, wie Sojaextraktionsschrot, einem Nebenprodukt aus der Sojaölherstellung.
Nach Angaben des Deutschen Raiffeisenverbandes wurden im Wirtschaftsjahr 2012/13 in Deutschland 23,08 Mio. t Mischfutter hergestellt. Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung weisen die Schweine als Hauptkunden der Mischfutterwerke aus. 2013 wurden 9,619 Mio. t Futter in ihre Ställe geliefert. An zweiter Stelle rangieren die Rinder mit 6,435 Mio. t Mastgeflügel folgt mit 4,068 Mio. t und Nutzgeflügel mit einem bundesweiten Futterverbrauch von 2,053 Mio. t. Die wichtigsten Einzelfuttermittel, die verwendet werden, sind die verschiedenen Getreidearten wie Weizen, Gerste und Mais, gefolgt von der Gruppe der Ölkuchen und -schrote aus der Sojaöl- und Rapsölproduktion.