Mit Blick auf die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer angekündigt, dass die Direktzahlungen an die Landwirte entsprechend den Zielen der rot-grünen Landesregierung in den nächsten Jahren „deutlich gerechter und ökologischer“ werden.
Junglandwirte würden dann für die ersten 90 ha zusätzlich 46 Euro pro Hektar erhalten, berichtete Meyer am vergangenen Freitag anlässlich der Auszahlung der Betriebsprämien 2013 in Höhe von rund 850 Mio Euro an insgesamt 48 500 Antragsteller in seinem Bundesland. Die jungen Bäuerinnen und Bauern seien damit neben kleinen und mittleren Betrieben die Gewinner der EU-Agrarreform, betonte der Grünen-Politiker.
Er wies darauf hin, dass ab 2014 allgemein für die ersten 30 ha ein Zuschlag von 50 Euro/ha und für weitere 16 ha Betriebsfläche 30 Euro zusätzlich gezahlt würden. Dadurch würden fast alle Höfe bis 100 ha zu Lasten größerer Betriebe begünstigt. In Niedersachsen profitierten davon mehr als 80 % der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe, stellte Meyer fest. Im Vergleich zu den kräftigen Kürzungen bei Großbetrieben in Ostdeutschland bedeute diese Umverteilung von groß nach klein einen Transfer von zusätzlich 40 Mio Euro zugunsten bäuerlicher Familienbetriebe in Niedersachsen.
„Es war höchste Zeit für einen solchen Gerechtigkeitsfaktor zugunsten der bäuerlichen Landwirtschaft und der großen Mehrheit der Betriebe“, so der Agrarressortchef. Generell wies Meyer darauf hin, dass die EU-Direktzahlungen für landwirtschaftliche Flächen Planungssicherheit für die niedersächsischen Landwirte bedeuteten. Sie stellten ein wichtiges Einkommen für die große Mehrheit der Haupt- und Nebenerwerbslandwirte in Niedersachsen dar.
Als „Zukunftsinvestition in eine ökologische, tiergerechte und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft“, stellte Meyer heraus, dass Niedersachsen in der nächsten EU-Förderperiode bis 2020 insgesamt 1,12 Mrd Euro und damit 145 Mio Euro mehr als bisher an Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) erhalten wird. Diese Mittel würden insbesondere für mehr Umwelt-, Tier- und Gewässerschutz landwirtschaftlicher Betriebe sowie für eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume verwendet.