An der Umsetzung des niedersächsischen Tierschutzplans beteiligt sich neben der Rewe-Gruppe künftig auch die Regionalgesellschaft Minden-Hannover des Edeka-Verbundes. In deren Supermärkten sollen bald Eier von Legehennen angeboten werden, deren Schnäbel unversehrt sind. Das hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer am Dienstag in Hannover mitgeteilt.
Nach seinen Worten umfasst Edeka Minden-Hannover ein Absatzgebiet von Berlin bis zur Nordseeküste und zu den Niederlanden. Dieser Schritt zeige, dass der Handel im Tierschutz eine große Chance sehe. Der Grünen-Politiker zeigte sich erfreut, dass mit Edeka ein zweiter „großer Player“ im Einzelhandel den Tierschutzplan befürworte. Damit sei der Handel weiter als einige Verbandsvertreter, die am Schnabelkürzen festhalten wollten.
Edeka-Sprecher Frank Thieding erklärte, dass es zur Philosophie seines Unternehmens gehöre, das vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium initiierte Pilotprojekt „tatkräftig zu unterstützen“. Ziel sei es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in einem großen Praxistest zu bestätigen, „um das Tierschutzniveau landesweit anzuheben“.
Projektleiter Prof. Robbby Andersson von der Hochschule Osnabrück zeigte sich überzeugt, dass sich mit Niedrigstpreisen ein Mehr an Tierschutz nicht umsetzen lasse. Bereichsleiter „Grüne Produkte“ der Rewe-Gruppe, Dr. Ludger Breloh, sagte, dass seinem Unternehmen im Rahmen des ProPlanet-Eierprojektes bereits seit längerer Zeit ein Anliegen sei, auf das Schnäbelkürzen bei Legehennen zu verzichten.