„Bauernhöfe statt Agrarfabriken – welche Größe ist zu groß?“ lautet der Titel des Vortrags von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer, den er am 29. Oktober beim 14. Unternehmertag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg halten wird.
Laut dem Grünen-Politiker sind die Grenzen für eine bäuerliche Tierhaltung in der Novelle des Baugesetzbuches genannt, die am 20. September dieses Jahres in Kraft getreten ist. Das sind zum Beispiel 1.500 Schweinemastplätze, 30.000 Masthähnchen und 600 Rinder. Für größere Einheiten soll es laut Meyer keine Förderung mehr in Niedersachsen geben. Kritiker bemängeln das Ungleichgewicht dieser Grenzen bezüglich der Einkommensmöglichkeiten: Auf 600 Milchkühen könne eine Zukunft aufgebaut werden, auf 1.500 Schweinemastplätze nicht mehr.
Prof. Dr. Enno Bahrs, Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim, wird sich in seinem Vortrag damit beschäftigen, wie Landwirte ihre Betriebe unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen mit steigenden Kosten für mehr Tierschutz und andere Auflagen zukunftssicher machen können. Als Praktiker kommen ein Schweinemäster aus Cloppenburg und eine Milchviehhalterin aus Dohren zu Wort. Sie stellen die Sicht der landwirtschaftlichen Familien und deren Entwicklungsmöglichkeiten unter den jetzigen und zukünftigen Rahmenbedingungen dar.
In der anschließenden Podiumsdiskussion werden sich Minister Meyer und die drei weiteren Referenten den Fragen der Hörerschaft stellen. Im Foyer der Weser-Ems-Hallen werden Berater an Info-Ständen die Tagung begleiten.
Das Motto des Unternehmertages lautet „Landwirtschaft im Spagat zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und wirtschaftlichen Zwängen - wie können sich die Betriebe zukünftig entwickeln?". Los geht es um 9.30 Uhr und endet voraussichtlich gegen 13.30 Uhr. Veranstaltungsort sind die Weser-Ems-Hallen Oldenburg (Kongresshalle), Europaplatz 12, in 26123 Oldenburg. (ad)