Mit Blick auf die weiterhin schwache Marktsituation bei Milch sind nach Auffassung des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) die Molkereien noch stärker gefragt, Potenziale auf Ebene der Unternehmen zum Umgang mit Preisschwankungen zu nutzen.
Wie der RLV hervorhebt, liegt mit dem Auslaufen der EU-Quotenregelung im vergangenen Frühjahr die Verantwortung für die Gestaltung der Lieferbeziehungen in den Händen von Milcherzeugern und Molkereien. Der RLV begrüßt daher die Ankündigung von FrieslandCampina, bei vorübergehendem Verzicht auf Mehranlieferungen einen höheren Milchpreis zu zahlen. Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Amersfoort verarbeitet die Milch von über 19.000 Milchviehhaltern aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien und ist eine der größten Molkereigenossenschaften der Welt.
Eine neuerliche staatliche Angebotsregulierung der Milchmenge, wie sie teilweise auf Länderebene diskutiert wird, stößt beim RLV dagegen auf Skepsis. Beim Umgang mit Marktschwankungen bedarf es keiner staatlichen Pauschallösungen, sondern Maßnahmen, die zum Marktumfeld der jeweiligen Molkerei mit ihren Genossen bzw. Lieferanten passen, sieht sich der RLV durch den Schritt von FrieslandCampina bestätigt. Gerade Unternehmen, die über erhebliche Marktanteile bei der Rohmilcherfassung verfügen und damit maßgeblich zur Preisbildung beitragen, stehen nach Auffassung des RLV in einer besonderen Verantwortung.
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