Nach dem Ende der Milchquote nächsten Monat wird es mit den Milchpreisen bergab gehen. Viele kleine Höfe werden dann aufgeben müssen. Das erwartet zumindest Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer.
Im Deutschlandradio sagte er, die Überproduktion werde weitergehen, weil jetzt große industrielle Rinderställe mit Massentierhaltung entstehen würden. "Mit 1000 oder 2000 Kühen, die eben nicht auf die Weide kommen", so seine Prognose.
Momentan liege der Milchpreis bei 30 Cent pro Liter, Milch sei billiger als Wasser. "Man kann sich immer vorstellen: Einer, der 1000 Kühe hält, dafür müssen zehn Bauern aufgeben, die bisher 100 Kühe halten. Denn die Flächen sind dafür nicht da. Man ist stärker auf Importfutter angewiesen. Und wir kriegen einen noch stärkeren Strukturwandel."
Meyer sprach sich in dem Radiointerview für einen deutlich höheren Milchpreis aus. "Wir wollen faire Milchpreise haben. Und ich glaube, die Verbraucher wollen auch eine bäuerliche Milchviehhaltung mit Kühen auf der Weide und nicht ganzjährig im Stall."
Er glaube jedenfalls nicht, dass man ohne eine Steuerung der Produktionsmenge von Milch auskommen könne, betonte Meyer."Also wenn der Preis unter eine bestimmte Schwelle sinkt, dass man dann interveniert und zum Schutze von bäuerlichen Betrieben bestimmte Mengen aus dem Markt nimmt", sagte er.