Der Verbandsrat des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes (MGV) hat seinen Vorstand beauftragt, mit dem Genossenschaftsverband Verhandlungen über eine engere Zusammenarbeit aufzunehmen, die zu einer Fusion im nächsten Jahr führen sollen.
Wie der MGV berichtete, war dem Beschluss eine intensive Aussprache mit den Fachausschüssen Agrargenossenschaften, Raiffeisen Waren- und ländliche Dienstleistungsgenossenschaften sowie Gewerbliche Genossenschaften vorausgegangen. Dabei habe insbesondere die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage im Vordergrund gestanden, die „durch weitere Kündigungen der Verbandsmitgliedschaft von Genossenschaften verschärft“ werde. In einem ersten Schritt sollen nun die Interessen der einzelnen Genossenschaftsgruppen gebündelt sowie das Dienstleistungsangebot für die Mitgliedsgenossenschaften erweitert werden. Einige Mitgliedsgenossenschaften befürchten laut MGV, dass ihre Interessen bei einer Fusion nicht ausreichend berücksichtigt würden. Dem will der Verband mit einem schlüssigen Konzept entgegenwirken.
MGV-Vorstandssprecher Dr. Gerald Thalheim wies darauf hin, dass mit dem Beschluss des Verbandsrates kein Automatismus in Gang gesetzt werde. Die Genossenschaften würden über alle Schritte informiert. Nur durch große Offenheit und eine intensive Diskussion habe man die Chance, die Mitgliedsgenossenschaften von der Richtigkeit der Entscheidungen zu überzeugen.
Der MGV hat eigenen Angaben zufolge 604 Mitgliedsunternehmen, davon 252 Agrargenossenschaften. Alle Mitglieder zusammen erwirtschaften ein addiertes Umsatzvolumen von 1,9 Mrd Euro. Zu den 1 888 Mitgliedsunternehmen im Genossenschaftsverband gehören 435 Agrargenossenschaften. Die Bilanzsumme des Verbandes liegt bei insgesamt 205,4 Mrd Euro. (AgE)