Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Molkereivertreter nimmt Milchbauern Hoffnung

„Auch 2016 wird ein ganz, ganz schwieriges Milchjahr.“ Das sagte Hans-Helmut Stuck von der Hochwald-Molkerei bei der Mitgliederversammlung der Milcherzeugergemeinschaft Lüneburg letzte Woche in Scharnebeck. Auf 26 Cent pro Liter wird die Hochwald Foods GmbH den Milchpreis bei der nächsten Abrechnung absenken.

Lesezeit: 3 Minuten

„Auch 2016 wird ein ganz, ganz schwieriges Milchjahr.“ Das sagte Hans-Helmut Stuck von der Hochwald-Molkerei bei der Mitgliederversammlung der Milcherzeugergemeinschaft Lüneburg letzte Woche in Scharnebeck. Auf 26 Cent pro Liter wird die Hochwald Foods GmbH den Milchpreis bei der nächsten Abrechnung absenken. „Wir werden versuchen, dieses Niveau zumindest zu halten“, versicherte Stuck, „wie lange uns das gelingt, ich weiß es nicht.“


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wie die Landeszeitung für die Lüneburger Heide berichtet, steht laut Stuck im Mai die nächste Preisverhandlung mit dem Lebensmitteleinzelhandel an — und ein Ende der Abwärtsspirale sei nicht in Sicht. Es sei einfach zuviel Milch auf dem Markt. „Und zwar weltweit“, sagte Stuck. Die Lager in China seien voll mit Vollmilchpulver. „Und auch wenn Russland sein Handelsembargo für Milchprodukte aufhebt, wird das nicht zur erhofften Entlastung in Deutschland führen.“ Der Rubel sei schwach und die Kaufkraft der Russen entsprechend niedrig.


„Das größte Problem ist aus meiner Sicht der niedrige Ölpreis“, erklärte Stuck weiter. „Dadurch fehlt den Schwellenländern das Geld zum Importieren.“ Und das bekomme auch der Milchmarkt zu spüren. Hinzu kämen die vielen Unruhe- und Konfliktherde in der Welt, „die wiederum die Warenströme verhindern“. Der Binnenmarkt hingegen sei zwar stabil, „aber nicht auf Wachstumskurs“. Stucks Fazit: „Ich sehe für 2016 kein Licht am Ende des Tunnels.“


Lüneburgs Milchbauern bleibt damit offenbar nicht mehr als abzuwarten, zu hoffen und irgendwie durchzuhalten. Wie, darauf hatte auch der Leiter der Milchverwaltung keine Antwort. Er warnte allerdings davor, auf einfache Lösungen zu vertrauen. „Zu sagen, wir Milchbauern in Deutschland produzieren weniger Milch, wird das Problem nicht lösen“, sagte er. Die Niederländer etwa hätten ihre Milchleistung 2015 um 20 % gesteigert, die Iren sogar um 40 %, die Lüneburger indes nur um 5 %. „Wo fangen wir da an, Mengen zu reduzieren?“ Für einfache Auswege „ist die Welt einfach zu kompliziert“, zitiert die Landeszeitung Stuck.


Das Unternehmen Hochwald mit einer seiner acht Produktionsstätten in Lüneburg sieht Stuck indes gut aufgestellt. „Unsere Zukunftsstrategie fußt auf drei Säulen“, erklärte er. Erstens: Die Produktion von Markenartikeln wie Bärenmarke sowie Lünebest und Elinas (beides Lüneburger Produkte) oder auch Bonny, „Marktführer bei Milchprodukten in Saudi-Arabien“. Zweitens: Die Produktion von Spezialprodukten für andere Anbieter wie den Babynahrungshersteller Milupa (Danone). Und drittens: der Export. „Im zweiten Halbjahr 2015 lag unser Export bei rund 50 Prozent“, berichtete Stuck. Ein „maßgeblicher Grund, warum der Milchpreis bei Hochwald über dem Durchschnitt lag und auch weiterhin liegen wird“.


Für die Zukunft versicherte der Molkerei-Vertreter, dass Hochwald auf jeden Fall eigenständig bleiben will. Und zwar mit der zuvor vorgestellten Strategie. Pläne, in den wachsenden Biomarkt einzusteigen, gebe es bisher nicht. „Dafür ist die Nische mit einem Marktanteil von drei bis fünf Prozent noch zu klein“, sagte er, „aber der Markt ist interessant, und wir werden ihn weiterhin intensiv beobachten.“

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.