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NABU-Studie macht Landwirtschaft für Artenschwund verantwortlich

Die Biodiversität in Deutschland ist vor allem im Bereich der Agrarflächen ernsthaft bedroht. Daran hätten bislang weder die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt noch das „Greening“ im Zuge der neuen EU-Agrarförderung etwas ändern können. Dies zeigt eine aktuelle Bestandsaufnahme des NABU.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Biodiversität in Deutschland ist vor allem im Bereich der Agrarflächen ernsthaft bedroht. Daran hätten bislang weder die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt noch das „Greening“ im Zuge der neuen EU-Agrarförderung etwas ändern können, erklärt der NABU in einer aktuellen Bestandsaufnahme, noch bevor das Greening überhaupt wirksam ist.

 

So hätten sich beispielsweise die Bestände von 15 der 20 typischen Brutvögel in landwirtschaftlich genutzten Lebensräumen kontinuierlich reduziert, bei drei Arten habe sich der Bestand seit 1980 sogar mehr als halbiert. Genauso stelle sich die Situation der Blütenpflanzen der Agrarlebensräume dar, einzelne Arten hätten seit den 1950er Jahren mehr als 99 % ihres Bestands eingebüßt, heißt es.

 

Beispielsweise sei die Fläche des artenreichen mittelfeuchten Grünlands und des Feuchtgrünlands in Norddeutschland seit 1950 um rund 85 % zurückgegangen. Die Ursache hierfür sei vor allem die Umwandlung in Intensiv-Grünland gewesen, schreiben die Autoren. Im Ackerland habe sich die potenziell für Ackerwildkräuter (Segetalflora) besiedelbare Fläche um etwa 95 % verringert. Selbst eine stärkere Anlage von extensiv genutzten Ackerrandstreifen werde daher nicht ausreichen, um die Restbestände der Ackerwildkräuter dauerhaft zu schützen, so das Fazit.

 

Als Hauptursache für die fortschreitende Abnahme der Biodiversität sehen die Naturschützer die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft. Die Produktionsförderung für nachwachsende Rohstoffe und die hohe Nachfrage nach Grundstoffen zur Herstellung regenerativer Energieträger wie Biokraftstoffe oder Biogas würden den Flächenbedarf an landwirtschaftlicher Nutzfläche noch zusätzlich anheizen und so die letzten Refugien der Biodiversität gefährden.

 

„Die Ziele einer Intensivierung der Landwirtschaft auf der einen und die Bewahrung der Biodiversität auf der anderen Seite stehen sich häufig gegenüber. Gerade wegen dieser Interessenskonflikte ist eine enge Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft heute dringend erforderlich“, erklärt Dr. Michael Otto.

 

Der NABU schlägt vor, große Ackerflächen für mehr Strukturvielfalt zu untergliedern, Grünland mehr extensiv zu nutzen, den ökologischen Landbaus stärker zu fördern und Vorrangflächen für die Biodiversität im Acker- und Grünland auszuweisen.

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