Weil es immer größere Maisäcker gibt, bekommen die Störche in Deutschland langsam Probleme bei der Nahrungssuche, warnt die Umweltschutzorganisation NABU. Die abwechslungsreichen Lebensräume würden immer weiter eingeengt, Nahrungsflächen würden schwinden. In Maiskulturen gäbe es keine Mäuse, heißt es. Manche Beobachter sehen bereits eine Katastrophe aufziehen, da die ersten Jungtiere schon geschlüpft seien, die Natur aber noch deutlich hinterherhinke.
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn wie der Spiegel berichtet, vermehren sich die Störche nach wie vor prächtig bei uns. Im letzten Jahr zählte der Nabu 5.229 Paare, ein Plus von 7 %. 2012 gab es in Niedersachsen und Bremen 574 Storchenpaare, 15 % mehr als 2011. Auch in Nordrhein-Westfalen sind die Zuwachsraten zweistellig. Die Vögel engen sich damit in gewisser Weise selbst ein.
Den stärksten Rückgang gab es der Statistik nach im vergangenen Jahr dagegen in Mecklenburg-Vorpommern mit minus 25 %. Laut den Umweltschützern gehe die einst starke Ostpopulation zurück, während die Westpopulation hinzugewinne. Grund dafür könne sein, dass die westlichen Tiere auf Spaniens Mülldeponien überwintern und dort genügend Nahrung finden. Auch auf deutschen Deponien seien mittlerweile unzählige Jungstörche zu Hause, während die Ost-Störche auf die klassische Nahrung angewiesen seien, die weiter schwindet, heißt es. (ad)