Überflutete Rübenschläge zu dokumentieren, das empfiehlt Dr. Clemens Becker vom Zuckerrübenanbauerverband Niedersachsen-Mitte.
Hohe Niederschläge von knapp 100 mm innerhalb weniger Tage haben in niedersächsischen Rübenanbaugebieten Ende Mai zahlreiche Rübenflächen unter Wasser gesetzt. Nach Erfahrungen aus früheren Jahren überleben die jungen Rüben eine solche Überstauung mit Wasser nur wenige Tage, so Dr. Becker. Somit sei auf den mehrere Tage überfluteten Flächen von einem Totalverlust des Ertrags auszugehen.
Selbst wenn die Flächen in den ersten Junitagen abtrockneten, würde eine Neubestellung mit Rüben wahrscheinlich nur zu sehr niedrigen Erträgen von deutlich unter 30 t/ha mit niedrigen Zuckergehalten führen. Zudem wären die Ernteverluste aufgrund der kleinen Rüben zu hoch. Von einer Neubestellung mit Rüben sei daher abzuraten.
Gemäß Absatz I, 2. des Zuckerrübenlieferungsvertrags und § 6 des Industrierübenliefervertrags wird bei Eintreten höherer Gewalt (z.B. Überschwemmung) kein Nichterfüllungsbeitrag erhoben. Er rät betroffene Betrieben, die ausgefallenen Flächen zu dokumentieren und dies gemäß Lieferungsvertrag und Branchenvereinbarung schriftlich, per Fax oder per E-Mail dem zuständigen Rübenbüro zu melden, um sich gegen die mögliche Erhebung des Nichterfüllungsbeitrags abzusichern.
Auch andere Kulturen wie Mais, Getreide usw., die in Fluss- und Bachniederungen stehen, sind überschwemmt. Laut Deutschen Wetterdienst ist zu erwarten, dass der Mai 2013 zu einem der nassesten Maimonate der letzten Jahrzehnte wird. Dafür haben seit Wochen dominierende Tiefdruckgebiete in Deutschland gesorgt. Sie brachten Dauerregen mit teils ergiebigen Regenmengen mit sich. Die Böden und Flüsse können kein weiteres Wasser mehr aufnehmen, so dass einige Flusspegel bereits die Hochwassermarke überschritten haben. Betroffen ist vor allem die Mitte Deutschlands, aber auch der Süden. (Gesa Harms)