Die UFOP hat anlässlich der EuroTier drei neue Informationsbroschüren vorgestellt.
Für Sauenhalter
In der Praxisinformation „Rapsextraktionsschrot in der Sauen- undFerkelfütterung“ erläutern Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, und Dr. Wolfgang Preißinger, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, aktuelle Versuchsergebnisse und geben davon abgeleitete Einsatzempfehlungen.
Laut UFOP zeigen die entsprechenden Daten eindrucksvoll, dass Rapsextraktionsschrot im Alleinfutter sowohl bei säugenden Sauen bis zu 10 % als auch für die Ferkelaufzucht – bis 5 % im Aufzuchtfutter 1 und bis zu 10 % im Aufzuchtfutter 2 – gut geeignet ist. Bei tragenden Sauen kann sogar der gesamte Anteil an Proteinfuttermitteln aus Rapsextraktionsschrot bestehen.
Für Konservierer
In der komplett überarbeiteten Praxisinformation „Körnerleguminosen: Konservieren oder Silieren?“ stellt Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Möglichkeiten zur Haltbarmachung von Körnerleguminosen mit Wassergehalten über 14 % ohne Trocknung vor. Die Konservierung mit organischen Säuren – meist mit Propionsäure oder Mischungen mit anderen Säuren – ist ein bewährtes, lange bekanntes Verfahren. Maßgeblich wird die relative Vorzüglichkeit dieses Verfahrens von dem Preis der Säure und dem Feuchtegehalt der Körnerleguminosen bestimmt.
Das Verfahren lohnt sich immer dann, wenn Kornfeuchten bis maximal 22 % vorliegen. Bei höheren Feuchtegehalten ist auf das Silierverfahren umzusteigen. Stabilitätswirksame Gärsäuregehalte treten bei Körnerleguminosen ab circa 25 % Feuchte ein, wobei die Fermentation für die aerobe Stabilität aufgrund der geringen Säurebildung eine nur geringe Bedeutung besitzt. Körnerleguminosen können dabei sowohl in einem physiologisch feuchteren Stadium (Ende der Teigreife) bei circa 30 % Feuchte gedroschen und einsiliert werden, als auch in der Vollreife mit Wasser wieder angefeuchtet werden. Die Mähdruschernte bei höheren Feuchtegehalten ist technologisch unproblematisch. Als Vorteile einer früheren Ernte sind eine bessere Maschinenauslastung, geringere Verpilzung und die frühere Feldräumung zur nachfolgenden Bestellung zu nennen.
Für Milchviehhalter
Für die Proteinergänzung von MiIchkuhrationen wird verstärkt über den kompletten Verzicht auf Sojaextraktionsschrot diskutiert. Die UFOP-Broschüre „Milchkuhfütterung ohne Sojaextraktionsschrot“ zeigt beispielhaft entsprechende Rationsgestaltungen auf.
Als alternative Proteinfuttermittel bieten sich Rapsextraktionsschrot und Körnerleguminosen an. Die Berechnung der notwendigen Einsatzmengen basiert auf den Maßstäben des Proteinbewertungssystems für Milchkühe.
Die Rationen wurden für Leistungsgruppen mit einem Milchleistungsniveau von 20, 30 und 40 Liter Tagesgemelk je Kuh ausgelegt. Es werden fünf verschiedene Rationstypen berücksichtigt, die sich in ihren Grobfutteranteilen hinsichtlich Gras-, Mais- und Kleegrassilage sowie einer Variante Ergänzung mit Luzerneheu unterscheiden. Außerdem wird der Einfluss von behandelten Blauen Lupinen auf die quantitative Proteinergänzung im sehr hohen Leistungsbereich dargestellt.
Die UFOP-Informationen können Sie unter oben genannten Links kostenlos herunterladen oder auf der EuroTier am Proteinmarkt-Messestand in Halle 15 Stand F22 abholen.