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Neuer Skandal: Futtermittel mit Schimmelgift verunreinigt!

Mehr als 3.500 Höfe in Niedersachsen sind offenbar mit Futtermitteln aus Serbien beliefert worden, das mit einem krebserregenden Schimmelpilz verunreinigt ist. Mindestens 10.000 t Maisfutters sollen über Futtermittelhersteller in Umlauf gekommen sein. Die Behörden hätten Gehalte des Giftes Aflatoxin B1 von 0,204 mg/kg Futtermittel festgestellt, der Grenzwert liegt bei 0,02 mg/kg.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr als 3.500 Höfe in Niedersachsen sind offenbar mit Futtermittelnaus Serbien beliefert worden, das mit einem krebserregenden Schimmelpilz verunreinigt ist. Mindestens 10.000 t Maisfutters sollen über Futtermittelhersteller in Umlauf gekommen sein. Die Behörden hätten Gehalte des Giftes Aflatoxin B1 von 0,204 mg/kg Futtermittel festgestellt, der Grenzwert liegt bei 0,02 mg/kg.


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Wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover mitteilt, wurden hauptsächlich Betriebe in Niedersachsen beliefert. Kleinere Mengen gingen aber auch nach Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie in die Niederlande.


Die betroffene Sendung Mais, die insgesamt 45.000 t umfasste, wurde über den Hafen in Brake importiert. 10.000 t dieser Lieferung konnten in Brake gesperrt werden, 25.000 t in einer Lagerhalle in Bremen wurden ebenfalls gesperrt. Ca. 10.000 t wurden jedoch an 13 Futtermittelhersteller in Niedersachsen ausgeliefert, die den Mais zur Herstellung von Mischfuttermitteln für Rinder, Schweine und Geflügel verarbeitet und an insgesamt 3.560 landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen sowie 14 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen ausgeliefert haben.


Aflatoxin B 1 ist ein Schimmelpilzgift, das u. a. von dem natürlich vorkommenden Pilz Aspergillus flavus gebildet werden kann und eine starke krebserzeugende Wirkung zeigt. Lebensmittel und Futtermittel unterliegen deshalb strikten Höchstmengenregelungen.


Die Verfütterung belasteter Futtermittel an Tiere kann zu einem Risiko für die Sicherheit der erzeugten Lebensmittel führen. Nach einer ersten vorläufigen Einschätzung ist eine Belastung der Muskulatur (Fleisch) bei allen Tierarten und Nutzungsgruppen oberhalb der geltenden Höchstgrenze jedoch nicht zu erwarten, so das Ministerium weiter. Schon geringe Höchstmengenüberschreitungen in Futtermitteln, die an Milchkühe verfüttert werden, können jedoch zu Höchstmengenüberschreitungen in der erzeugten Rohmilch führen.


Eine Gefährdung für Verbraucher durch aflatoxinbelastete Trinkmilch könne aufgrund des Vorgehens der Molkereien als unwahrscheinlich angenommen werden, heißt es weiter, da es Prüfungen gebe. Bei den Molkereien sei die aktuelle Verunreinigung auch erstmals entdeckt worden, sodass man die Quelle zurückverfolgen konnte.


Es wurde veranlasst, dass die Milch aller mit belasteten Futtermitteln belieferten landwirtschaftlichen Betriebe in Zusammenarbeit des LAVES mit der Milchwirtschaft untersucht wird. Die Umsetzung der dargestellten Maßnahmen beginnt mit dem heutigen Tag.


DBV: Futter sofort aus dem Verkehr ziehen


Der Bauernverband forderte die Wirtschaft unterdessen auf, die belasteten Futtermittel zum Schutze der Verbraucher umgehend aus dem Verkehr zu ziehen. Ausgehend von Grenzwertüberschreitungen der Futtermittelproben müssten dann die nachfolgenden Bereiche überprüft und notfalls gesperrt werden.


Die Behörden konnten nach den Aflatoxinfunden in Getreidehandelsbetrieben den größten Teil des belasteten Futtermaises aus Serbien sicherstellen und sperren. Das zeige, so der DBV, dass Eigenkontrollen auf allen Ebenen unabdingbar und wirkungsvoll sind. Der Fall mache aber auch deutlich, dass Rückverfolgbarkeit im Futtermittelsektor nur dann funktioniere, wenn stufenübergreifend in gleicher Intensität gearbeitet werde. Vor allem der Getreideimporteur müsse sich fragen lassen, wieso die belasteten Partien an Mischfutterwerke ausgeliefert werden konnten. Der DBV erwartet hier eine rasche Reaktion. (ad)

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