Aus Sorge um die Qualität des Trinkwassers will Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer die von der schwarz-roten Koalition geplante Reform der Düngeverordnung im Bundesrat durchfallen lassen. „Wir werden dem Entwurf, so wie er heute vorliegt, im Bundesrat nicht zustimmen können“, sagte der Grüne der Tageszeitung taz aus Berlin in der Freitagausgabe. „Er reicht nicht aus, um die Vorgaben der EU zur Grundwasserqualität zu erfüllen.“
Meyer verlangte, dass die Kontrollbehörden der Länder automatisch über die Tier- und Flächenzahlen der landwirtschaftlichen Betriebe informiert werden. Nur so könnten die Ämter feststellen, wo überdüngt wird. „Der Bund sperrt sich hier in unverantwortlicher Weise.“
Der Entwurf der Bundesregierung sieht unter anderem vor, dass die Landwirte ihre Äcker künftig während vier statt wie bislang drei Monaten nicht düngen dürfen. Außerdem sollen große Betriebe ab 2018 präziser als bisher in einer "Hoftorbilanz" ermitteln, wie viel Nährstoffe sie an die Umwelt abgeben.
Laut Umweltbundesamt sind angeblich 27 % der Grundwasserkörper in Deutschland stärker als für Trinkwasser erlaubt mit Nitrat belastet. Der Berufsstand hat allerdings Zweifel an der Korrektheit der Probennahme bzw. kritisiert die Übertragung einzelner Ergebnisse auf ganze Regionen.
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Schnitzel mit „Tierschutzkriterien“