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Oberschwaben machen mobil gegen 1.000er Kuhstall

Im klein strukturierten Ostrach in Baden-Württemberg regt sich Protest gegen den geplanten Bau eines Boxenlaufstalls für 1.000 Kühe. Vier Bauern wollen den zusammen bauen und die Gülle in der eigenen Biogasanlage verwerten. Ihre Antwort auf den offenen Weltmarkt ohne Quote kommt bei den Nachbarn nicht gut an.

Lesezeit: 3 Minuten

Im klein strukturierten Ostrach-Hahnennest in Baden-Württemberg regt sich Protest gegen den geplanten Bau eines Boxenlaufstalls für 1.000 Kühe. Der Stall, den vier Bauern zusammen bauen wollen, würde nach Angaben des Südkuriers rund 10.000 m2 groß sein. Die Gülle soll den Bedarf der gemeinsam betriebenen 1,5-MW-Biogasanlage zu 50 % decken.

 

Dagegen machen einige Nachbarn mobil und sammeln im ganzen Landkreis Sigmaringen Unterschriften. „Das macht unsere bäuerliche Landwirtschaft kaputt“, begründet etwa der 61-jährige Nebenerwerbslandwirt Alfred Kaltenbach aus Kleinstadelhofen seine Ablehnung. Es gehe ihm dabei lediglich um die Dimensionierung, nicht um die Tierhaltung als solche. „Familienbetriebe fühlen sich durch Ansiedlung solcher Anlagen in ihrer Existenz gefährdet, das heißt, es werden ihnen mit Sicherheit höhere Pachtflächen abverlangt oder gar verlieren sie ihre Pachtflächen“, schreiben die Kritiker in einem Brief an das Agrarministerium.



Nach Auffassung der Unterschriftensammler reicht die von den vier Hahnennester Betrieben bewirtschaftete Fläche von rund 1.200 ha, darunter rund zwei Drittel Pachtflächen, nicht aus, um die 1.000 Kühe samt Nachzucht und die Beschickung der Biogasanlage zu sichern.

 

Des Weiteren weisen auch auf die aktuell schon 100-prozentige Erfüllung der Milcherzeugerquote hin und fragen, ob man dann Anlagen solcher Größenordnungen benötige. „Da wir in einem schönen Naturschutzgebiet wohnen, Bodenseenähe, Allgäu, Schweiz und Österreich, bitten wir diese Planung, in dieser Größenordnung dringend nochmals zu überdenken“, heißt es in dem Schreiben weiter.

 

Alfred Kaltenbach weist im Südkurier-Gespräch daraufhin, dass im Osten Deutschlands etliche dieser riesigen landwirtschaftlichen Produktionsstätten den Betrieb eingestellt hätten. Dass in Hahnennest mit dem Milchpark die Zukunft von vier Familienbetrieben gesichert werden soll, wo jeweils ein Hofnachfolger da ist, respektiert der Nebenerwerbslandwirt, trotzdem passt dieses Projekt nach seiner Überzeugung nicht in die heimische landwirtschaftliche Struktur.


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AbL und BUND laden zu Bürgerversammlung


Das sehen auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Naturschutzverein BUND so und haben prompt ihre Unterstützung zugesagt. Heute Abend veranstalten sie um 20 Uhr im „Haus Linzgau“ eine so genannte „Informationsveranstaltung“ unter dem Titel „1000 Kühe und die Folgen – Kann industrielle Landwirtschaft unsere Lebensgrundlagen sichern und erhalten?“



Die Organisationen befürchten, dass mit dieser Art von industrialisierter Landwirtschaft bäuerliche und ökologische Strukturen vor Ort zerstört werden. Und AbL-Geschäftsführer Frieder Thomas merkt an, dass diese Milcherzeuger den seiner Meinung nach fortschreitenden Preisverfall bei der Milch problemlos überstehen können, weil sie den Betriebszweig Milch mit der Biogasanlage quersubventionieren können. Das könnten die kleineren Milchbauern nicht.

 

Befürter konntern da, dass es die vier Milcherzeuger dann wohl betriebswirtschaftlich richtig machen und sich für den offenen Weltmarkt ohne Quote positionieren.

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