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Öko-Junglandwirte diskutieren über Optimierung der Erzeugung

Die Biobranche boomt seit 15 Jahren. Aber stimmt der hohe Anspruch der ökologischen Landwirtschaft noch mit der Realität überein? Diese und andere kritische Fragen zur eigenen Branche diskutierten über 100 engagierte Junglandwirte Ende Oktober auf der 8. Öko-Junglandwirtetagung in Fulda.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Biobranche boomt seit 15 Jahren. Aber stimmt der hohe Anspruch der ökologischen Landwirtschaft noch mit der Realität überein? Diese und andere kritische Fragen zur eigenen Branche diskutierten über 100 engagierte Junglandwirte Ende Oktober auf der 8. Öko-Junglandwirtetagung in Fulda. Reichlich Diskussionsfutter lieferten Referenten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Der aid-infodienst berichtet:



So wies Professor Dr. Albert Sundrum, Leiter des Fachbereichs Tierernährung und Tierhaltung an der Universität Witzenhausen, auf die Probleme im Bereich der ökologischen Tierhaltung hin. Zwar habe der Ökobereich aufgrund der strengen Vorgaben für Stallbau und Platzbedarf klare Vorteile gegenüber konventionellen Haltungsmethoden. Doch beim Blick auf die Tiergesundheit von Schweinen und Kühen zeige sich, dass Bio-Landwirte in gleichem Umfang mit Krankheiten zu kämpfen haben wie ihre konventionellen Kollegen. "Dabei muss es doch unser Anspruch sein, an dieser Stelle besser zu sein. 



Das erwarten auch die Verbraucher", so Sundrum. Er riet den Junglandwirten deshalb zu einem möglichst objektiven Blick auf die Gesundheit der eigenen Tiere, der auch durch Zahlen untermauert sein sollte. Zudem plädierte er dafür, dass die Bioverbände Vorgaben für wissenschaftlich abgesicherte, gesundheitsbezogene Parameter festlegen, wie beispielsweise Grenzwerte für Zellzahlen in der Milchviehhaltung. Auch die Beratung müsse sich hier auf einheitliche, möglichst objektive Standards einigen. Andernfalls drohe das Qualitätsniveau tierischer Bioprodukte zu sinken. 


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Strenge Richtlinien mit ein Grund für Rückwechsel


Einen sensiblen Bereich des Ökolandbaus sprach Dr. Heike Kuhnert vom Projektbüro Land & Markt an. Sie stellte eine BÖLN-Studie zu Umfang und Gründen der Rückumstellung von Öko-Betrieben vor. Danach haben zwischen 2003 und 2010 mehr als 4.200 Betriebe in Deutschland von bio auf konventionell rückumgestellt. Etwa ein Drittel davon waren Betriebsaufgaben. Im Saldo sei jedoch laut Kuhnert die Zahl der Bio-Betriebe trotz Rückumstellungen moderat gestiegen. 



Zudem hätten im gleichen Zeitraum deutlich mehr konventionelle Betriebe aufgegeben. Als Gründe für eine Rückumstellung nannten die befragten Betriebsleiter am häufigsten die strengen Richtlinien der Verbände, vor allem bei Futtermitteln. "Die Höhe der Förderung war dagegen nur für wenige Betriebsleiter ein Problem", erklärte Kuhnert. Stattdessen wünschten sich die Befragten eine verlässliche, durchgehende Förderung für den Ökolandbau, um mehr Planungssicherheit zu haben. Um zukünftig Rückumstellungen zu vermeiden, sei darüber hinaus eine noch bessere Kommunikation zwischen den Bio-Anbauverbänden hilfreich. 



Als "sehr zuversichtlich" beschrieb Benjamin Volz, Mitorganisator der Veranstaltung, die Stimmung unter den Nachwuchslandwirten. "Die Grundhaltung ist: Wir stehen zu den Problemen und wir wollen dazu beitragen, sie zu lösen", erklärte Volz. Ein Teilnehmer brachte die Motivation der Öko-Junglandwirte so auf den Punkt: "Wer, wenn nicht die junge Generation der Biolandwirte, soll die Weiterentwicklung des Ökolandbaus sonst in die Hand nehmen?" (ad)

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