Auf der einen Seite greifen immer mehr Verbraucher zu Obst, Gemüse, Fleisch, Eiern und Milch aus alternativen Anbaumethoden und lassen es sich trotz des Mehrpreises schmecken. Andererseits wird heftig darüber diskutiert, warum zwar die Nachfrage nach Ökoprodukten und insbesondere nach Bio-Erzeugnissen aus heimischen Regionen steigt, die Zahl der Ökobetriebe ebenso wie die alternativ bewirtschaftete Fläche jedoch nicht Schritt halten kann.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband anlässlich der Biofach in Nürnberg mitteilt, wurden zum Ende des Jahres 2014 rund 1,05 Mio. ha und damit 6,3 % der Agrarfläche in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe stieg um 127 auf 23 398 in 2014. Damit sind 8,2 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf Öko-Landbau spezialisiert.
In Nordrhein-Westfalen gibt es nach Angaben des Verbandes derzeit insgesamt 3 460 Unternehmen, die Ökolebensmittel erzeugen, verarbeiten und handeln. Darunter sind 1 798 landwirtschaftliche Betriebe mit 70 069 ha ökologisch bewirtschafteter Fläche. Das entspricht 4,8 % der NRW-Landwirtschaftsfläche und 5,4 % aller NRW-Landwirtschaftsbetriebe.
Nach Auffassung des RLV bietet die knappe Versorgung auf den Ökomärkten durchaus eine Chance, auf alternative Wirtschaftsweise umzustellen. Immerhin konnten allein die Öko-Betriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ein zufriedenstellendes Einkommen erwirtschaften.
Wer jedoch in absehbarer Zeit die Umstellung ins Auge fasse, sollte gut beraten vorgehen. Denn wer nur auf den schnellen Euro und Fördergelder schiele, könne Schiffbruch erleiden. Nicht nur die Vermarktung, sondern auch das fachliche Können müsse stimmen - und vor allen Dingen die innere Überzeugung, mit dem Ökolandbau auf dem für sich und seinen Betrieb richtigen Weg zu sein. Wer konventionell nicht weiterkomme, habe es auch mit dem Ökolandbau schwer, so der RLV.