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Österreich: Milchpreise fallen, Biozuschlag steigt

Die Milchbauern in Österreich spüren den Wegfall der Milchquote. Wie die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), die Agrarmarkt Austria Marketing (AMA) und das Landwirtschaftsministerium mitteilen, sind die Preise für konventionelle Milch gefallen, allerdings nicht so stark wie in Deutschland.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Milchbauern in Österreich spüren den Wegfall der Milchquote. Wie die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), die Agrarmarkt Austria Marketing (AMA) und das Landwirtschaftsministerium mitteilen, sind die Preise für konventionelle Milch gefallen, allerdings nicht so stark wie in Deutschland.


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So liegt der derzeitige Preis pro Kilo in Österreich bei rund 35 Cent und damit in der Nähe des Niveaus von 2010. Das ist im Vergleich mit 2014, wo der Preis zum ersten Mal nach dem EU-Beitritt Österreichs etwas über 44 Cent (44,19 Cent) lag, ein großer Unterschied. Doch die Preise sanken bereits im ersten Quartal dieses Jahres auf 39,16 Cent, berichtet die Handelszeitung aus Wien. Auf die Preisreduktion nach dem Milchquotenende hätten die heimischen Milchbauern aber sofort reagiert: Sie lieferten um drei bis vier Prozent weniger Milch.


Dennoch rechnet Helmut Petschar, VÖM-Präsident und Chef der Kärntnermilch, mit einer ansteigenden Anlieferungsmenge von etwa 10 %. Wobei man in Europa insgesamt von einem Anstieg von 20 Prozent ausgeht. Kurzfristig würden die Märkte damit zwar unter Druck kommen, langfristig geht Petschar aber von einer Stabilisierung aus, auch beim Preis.


Meisten Bio-Milchbauern weltweit


Der Vorteil Österreichs sei die hohe Qualität der Milch. Immerhin verfügt die Alpenrepublik mit einem Anteil von rund 20 Prozent über den in Europa, aber auch weltweit, höchsten Anteil an Biolandwirten. Daher entfallen landesweit rund 15 Prozent der gesamten Milchmenge auf Bio-Milch, während europaweit Bio-Milch knapp ist. Das führt zwar dazu, dass Bio-Milch-Erzeuger vor allem in Salzburg und Oberösterreich offen für Lieferungen nach Bayern sind. Die Abwanderung ließe sich aber durch einen fairen Auszahlungspreis stoppen, sagt Petschar. Dass der Biozuschlag nach oben geht, während der Preis für konventionelle Milch sinkt, sei für ihn „ein deutliches Signal an die Biomilchbauern“.



„Nach dem Auslaufen der Milchquote wird die Konzentration auf die Qualität wichtiger denn je“, betont Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Er will auch weiterhin ein starkes Augenmerk auf den Export legen. Im vergangenen Jahr machte der Export bereits 48,7 Prozent der Erlöse aus. In den beiden wichtigsten Exportmärkten Deutschland und Italien läuft es derzeit unterschiedlich gut. In Deutschland hat man 2014 um 7 Prozent zugelegt, Italien ist hingegen derzeit ein extrem schwieriger Markt. Für die Zukunft liegt der Fokus auf weiter entfernten Märkten – beispielswiese dem dynamischen Markt in China und dem strategischen Zukunftsmarkt in den USA.


Käse gefragt, aber geringer Bio-Anteil


Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Bioanteil bei Milchprodukten im österreichischen Lebensmittelhandel überdurchschnittlich hoch. Bei der Frischmilch liegt der Bio-Anteil laut AMA mengenmäßig derzeit bei 19,7 Prozent, wertmäßig sogar bei 21,2 Prozent. Das bedeutet, dass fast jedes fünfte Packung Frischmilch aus einer biologischen Landwirtschaft stammt. Annähernd hoch ist der Bio-Anteil auch bei Naturjoghurt: 2014 lag der mengenmäßige Anteil bei 19,5 Prozent, derzeit beläuft er sich auf 17,1 Prozent – dafür ist der wertmäßige Anteil von 18,5 Prozent (2014) auf derzeit 18,9 Prozent gestiegen.

 

Nachholbedarf gibt es noch beim Käse. 39 Euro gibt laut AMA ein Haushalt pro Monat für Milch und Milchprodukte aus. Und obwohl der Löwenanteil davon (15 Euro) auf Käse entfällt, liegt der Bio-Käse-Anteil derzeit nur bei 5,6 Prozent.


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