Am Freitag haben die Beteiligten der Initiative Tierwohl über die Weiterentwicklung der Brancheninitiative gesprochen. Dringenden Änderungsbedarf sieht hierbei der Agrarsprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff:
"Wenn sich der Branchenprimus jetzt nicht endlich entschließt, mehr Geld in die Hand zu nehmen, verkommt die Initiative Tierwohl zum PR-Gag. Wir freuen uns über jeden Stall, in dem die Haltungsbedingungen Schritt für Schritt verbessert werden. Leider scheint dies bei den Initiatoren des Bündnisses nicht der Fall zu sein. Sie geben sich von ihrem eigenen Erfolg überrascht", so der Landwirt.
Tausende Bauern hätten investiert, damit es ihren Tieren besser geht. Die Konzerne und Handelsunternehmen der Initiative verwehrten jedoch zahlreichen dieser Betriebe die Finanzierung, da der Fonds zu gering ausgestattet ist. Die Initiative muss in ihrer anstehenden Reform daher laut Ostendorff mehr Geld in die Hand nehmen, damit alle Betriebe, die bereit sind für mehr Tierwohl zu investieren, auch berücksichtigt werden.
"Die Bauern wollen mehr für ihre Tiere tun und sie wollen angemessen bezahlt werden. Die Verbraucher wollen Fleisch von anständig gehaltenen Tieren und vor allem: Transparenz. Dies alles könnte eine Haltungskennzeichnung von Frischfleisch leisten, wie wir sie schon lange fordern." Laut dem Politiker wird sich Bundesagrarminister Christian Schmidt nicht ewig auf den freiwilligen Initiativen ausruhen können. Sein gesetzgeberisches Handeln sei gefragt, um die Misere und das drohende Ende der Initiative Tierwohl zu beenden, so Ostendorff.
Hintergrund:
Wie geht es weiter mit der Initiative Tierwohl? (11.3.2016)