Der 60-jährige CDU-Politiker ist in Verdacht geraten, den Umweltskandal um die Industriechemikalie PFT verharmlost und die Öffentlichkeit über die Gefährdung des Wassers in der Ruhr getäuscht zu haben. Uhlenberg weist solche Verdächtigungen zurück. Bei den von seiner Behörde ins Internet gestellten Messtabellen über Konzentrationen und Frachten des krebserregende PFT in NRW-Gewässern hätten sich "handwerkliche Fehler" eingeschlichen, so seine Erklärung. Aus "datentechnischen Gründen" habe der Eindruck entstehen können, "dass Daten gelöscht worden sind", räumt Uhlenberg ein. Doch an einen Unfall auf der Datenautobahn mag die Landtagsopposition nicht glauben. Sie spricht von Manipulation, um Erfolge bei der Bekämpfung vorweisen zu können.
Auslöser für die jüngste Debatte war ein Bericht in der Welt am Sonntag. Darin hieß es, dass das Wasser in der Ruhr jetzt immer noch, lange nach dem PFT-Skandal, belastet sei. Hauptverursacher seien die Kläranlagen des Ruhrverbandes, die PFT-haltige Abwässer in den Fluss einleiteten. Der NRW-Agrarminister versuche diese Problematik mit geschönten Messwerten zu verdecken, so die Zeitung. Dagegen hatte Uhlenberg geklagt und jetzt vor dem Berliner Landgericht verloren. In den umstrittenen Tabellen seien nur Frachtreduzierungen im Ruhrwasser addiert, nicht aber die in diesem Zeitraum positiven Emmissionswerte bei Kläranlagen eingerechnet worden. Die von Uhlenberg beantragte Gegendarstellung sei zudem irreführend, so die Richter. Damit gerät der Minister in schwere politische Bedrängnis. Seine Erfolgsmeldungen, er habe in nur einem Jahr durch Sanierungsmaßnahmen von PFT-verseuchten Ackerflächen und Präventionen bei einem Teil der industriellen Einleiter etwa ein Drittel des Giftstoffes im Wasser der Ruhr und Möhnetalsperre reduziert, sind ins Zwielicht geraten.