In viehdichten Regionen können Biogasanlagen eine Gefahr für das Grundwasser darstellen, weil die anfallenden Gärreste zusammen mit der Gülle aus den Ställen einen höheren Nitrateintrag ins Grundwasser verursachten. Das hat Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel jetzt behauptet.
Laut einem Bericht der Westfälischen Nachrichten strebt der Grünen-Politiker daher eine neue Düngeverordnung an, weil es – anders als bei Gülle – für das Ausbringen von Gärresten aus den Biogas-Anlagen bisher keine Obergrenze gebe. Statt Energiepflanzen will der Minister Bioabfälle aus privaten Haushalten in den Anlagen verwerten lassen. Auch Gülle, Ernte- oder Futterresten schreibt das Ministerium Potenzial zu.
Anlass für die Initiative des Ministers gibt offenbar die Situation im Kreis Borken mit der höchsten Viehdichte und inzwischen 87 Biogas-Anlagen. Doch auch in den Kreisen Coesfeld, Steinfurt und Kleve werde die Fläche zur Verwertung dieser Nährstoffe knapp, schreibt die Zeitung weiter.
Seit eineinhalb Jahren wird die auf NRW-Feldern ausgebrachte Güllemenge erfasst. Große Tierhalter, deren eigene Fläche nicht ausreicht, müssen angeben, wo sie die anfallende Gülle ausbringen. Damit seien auch viele Lkw-Transporte verbunden, gab ein Sprecher des Umweltministeriums zu bedenken. Abhilfe wolle die Landesregierung darum auch mit der Förderung von bäuerlichen Betrieben mit geschlossenen Kreisläufen schaffen. (ad)