Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel drängt weiter auf die Einführung eines verpflichtendes Ampel-Systems für lebensmittelverarbeitende Betriebe. Jüngster Anlass sind die Ergebnisse, die eine Auswertung der in der nordrhein-westfälischen Gastronomiebranche durchgeführten amtlichen Lebensmittelkontrollen nach den Ampelfarben des „Kontrollbarometers“ durch das Landwirtschaftsministerium erbracht hat.
Demnach erreichten nach der sogenannten „Gastro-Ampel“ 80,5 % der untersuchten Betriebe gemäß der Abfrage im Februar 2013 eine Bewertung im „grünen“ Bereich; sie schnitten bei der amtlichen Kontrolle sehr gut oder gut ab. Insgesamt 18,2 % der kontrollierten Gastronomiebetriebe wurden mit „gelb“ und nur 1,3 % von ihnen mit „rot“ bewertet.
Der weit überwiegende Teil der Gastronomie in Nordrhein-Westfalen arbeite ehrlich, sauber und gut, kommentierte Landwirtschaftsminister Johannes Remmel die Kontrollergebnisse. Die schwarzen Schafe machten nur einen Bruchteil aus, würden aber eine ganze Branche in Verruf bringen und zu Verunsicherungen bei den Verbrauchern führen.
Der Minister sieht in der Einführung eines bundesweiten Transparenz-Systems für die Lebensmittelkontrollen nach dem Ampel-Prinzip einen wirksamen Schritt zu mehr Verbraucherschutz. „Für gute und ehrlich arbeitende Betriebe könnte das Kontrollbarometer ein Qualitätssiegel werden, für Verbraucher eine Orientierungshilfe und für die Mitarbeiter in den Betrieben eine Verbesserung des Arbeitsumfeldes bringen. Deshalb profitieren alle von dem Ampel-System“, betonte Remmel.
Er will den Druck auf die schwarzen Schafe der Branche erhöhen, denn anders als etwa in Dänemark gebe es in Nordrhein-Westfalen seit Jahren keine deutliche Verbesserung der Situation. Im Jahr 2011 hätten die Kommunen in Nordrhein-Westfalen 55 620 Restaurant/Imbiss/Cafe-Betriebe kontrolliert und dabei Mängel in 17 729 Betrieben festgestellt. Die Zahlen für 2012 würden erst in den nächsten Wochen veröffentlicht. (AgE)