Russland ist bereit, das Importverbot für Gemüse aus der EU aufzuheben. Das hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am vergangenen Freitag im Anschluss an den EU-Russland-Gipfel in Nischni Nowgorod angekündigt. Moskau hatte die Beschränkungen Anfang Juni in Reaktion auf die EHEC-Krise eingeführt.
Der an dem Treffen ebenfalls teilnehmende EU-Handelskommissar Karel de Gucht begrüßte die Entscheidung. Er erläuterte, man habe sich darauf geeinigt, umgehend ein Zertifizierungssystem für EU-Gemüseexporte nach Russland einzurichten. Man werde die Details gemeinsam mit den russischen Behörden so bald wie möglich ausarbeiten.
Die Bekanntgabe erfolgte nur wenige Stunden, nachdem die deutschen Behörden die Verzehrswarnung für Gurken, Tomaten und Blattsalat aufgehoben hatten. Zuvor hatte Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin in Moskau festgestellt, dass seine Regierung über die Beschränkung der Gemüseimporte aus der EU „nicht glücklich“ sei, denn die heimischen Gemüseerzeuger könnten daraus resultierende Angebotsdefizite saisonbedingt nicht ausgleichen.
Russlands eigene Gemüseerzeugung dürfte sich in diesem Jahr nach aktuellen Vorhersagen auf rund 13 Mio. t belaufen, verglichen mit 12,1 Mio. t im Dürrejahr 2010. Frühgemüse könne aus Usbekistan, der Ukraine, Aserbaidschan, Tadschikistan und Kasachstan sowie aus der Türkei, China, dem Iran und Pakistan bezogen werden, sagte Skrynnik. Derzeit sei das Angebot an Gemüse ausreichend und die Preise stabil. (AgE)