Die SPD will Finanzspekulationen mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln verbieten. In einem Antrag forderte die Fraktion gestern im Bundestag, Regulierungslücken auf den Warenderivatemärkte zu schließen. So soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass die auf G 20-Ebene beschlossenen Maßnahmen zur Regulierung der Derivatemärkte umgesetzt werden.
Auch auf europäischer Ebene soll sich die Bundesregierung für eine Regulierung einsetzen, damit verhindert wird, „dass exzessive Finanzspekulation auf den Warenderivatemärkten die Konjunktur negativ beeinflusst, den Hunger in Entwicklungsländern verstärkt und Heizkosten erhöht“.
In ihrem Antrag weist die SPD-Fraktion darauf hin, dass insbesondere Grundnahrungsmittel wie Getreide, Mais und Reis von extremen Preisschwankungen und einer „verheerenden Preishausse“ betroffen seien. Gründe seien neben dem Wachstum der Weltbevölkerung und wetterbedingten Einflussfaktoren die „besorgniserregende Zunahme von reinen Spekulationsgeschäften auf den Warenterminmärkten“. Nach Angaben der Fraktion stieg das Engagement der Finanzindustrie auf den Rohstoffmärkten von 26 Mrd. US-Dollar im Jahr 2003 auf über 400 Mrd. US-Dollar im vergangenen Jahr. (ad)