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Sandsturm-Gefahr an A19 soll bekannt gewesen sein

Das Risiko von Sandstürmen an der Stelle der A19, an der sich jüngst der verheerende Massenunfall ereignet hat, ist nach Recherchen von NDR Info seit Jahren bekannt.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Risiko von Sandstürmen an der Stelle der A19, an der sich jüngst der verheerende Massenunfall ereignet hat, ist nach Recherchen von NDR Info seit Jahren bekannt. 2002 habe das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie demnach eine Studie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftforschung (ZALF) veröffentlicht, worin die Region südlich von Rostock als besonders winderosionsgefährdet eingestuft wird. "Die Standortgefährdung ist sehr hoch", sagte die Leiterin der Studie, Monika Frielinghaus, NDR Info. Das Landesamt bestätigte die Gültigkeit der Studie. Frielinghaus begründete die Erosionsgefahr entlang der A19 bei Rostock mit den dort vorhandenen feinsten Sanden, der ebenen Fläche und dem Fehlen von Wind-Hindernissen, wie beispielsweise Hecken.

 

Die Ergebnisse dieser Studie habe die Behörde für das im vergangenen Jahr erstellte Erosionskataster jedoch nicht herangezogen, heißt es weiter. Stattdessen sei eine andere wissenschaftliche Methode genutzt worden. Das Kataster bewertet die Gefahr des Abtrags von Boden durch Wind und Wasser für alle Äcker. Auf gefährdeten Flächen ist etwa Pflügen nur eingeschränkt erlaubt. In dem Kataster soll der Acker an der A19 jedoch nur in der zweitniedrigsten von fünf Kategorien eingestuft sein. Daraus ergeben sich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums keine Einschränkungen beim Pflügen.

 

Die Wissenschaftlerin Monika Frielinghaus bezweifelt daher den Wert des Erosionskatasters. Dies diene der Förderpolitik der EU und nicht dem Bodenschutz. "Das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge", so die frühere Präsidentin der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. Das Kataster müsse jetzt aktualisiert werden, so dürfe der Boden an der Unfallstelle im Frühjahr und Herbst nicht mehr brach liegen, sondern müsse bepflanzt werden. (ad)


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Grüne fordern agrarpolitische Konsequenzen 


Laut der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen muss auch über agrarpolitische Konsequenzen nachgedacht werden. In einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung erkundigte sich die Fraktion in der vergangenen Woche, ob Deutschland angesichts der Ereignisse die Reformvorschläge von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş unterstützen werde und welche anderen agrarpolitischen Konsequenzen die Regierung aus dem Unfall ziehe.


Gerade in Ostdeutschland sei die „Landschaft zugunsten riesiger Agrarflächen ausgeräumt“ worden, erklärte der agrarpolitischen Sprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff. Hecken, Büsche und Bäume, vielfältige Fruchtfolgen und Winterbegrünung seien jedoch dringend notwendig, um Winderosion und im Extremfall Sand- und Staubstürme zu verhindern. Die Bundesregierung blockiere aber bisher die Vorschläge zur Agrarreform, mit denen die EU-Kommission genau diese ökologischen Mindestanforderungen zur Voraussetzung für die Gewährung von Agrarzahlungen machen wolle. (AgE)


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