In der Schweiz ist die landesweit erste definitive Bewilligung für die Weideschlachtung rechtskräftig. Darauf hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hingewiesen. Laut FiBL steht damit eine Schlachtmethode für Rinder zur Verfügung, die ohne langen Transport und Stress im Schlachthaus auskommt.
Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Pilotphase mit zehn Weideschlachtungen sei Anfang Mai dieses Jahres erstmals ein Rind mit gesetzlich verankerter Erlaubnis auf einer Weide geschlachtet worden. Der FiBL-Berater für Tierhaltung, Eric Meili, hob hervor, dass die artgerechte Weidehaltung der Rinder jetzt konsequent zu Ende geführt werden könne. Außerdem schaffe die Weideschlachtung eine neue Marktnische. Sie sei ein Teamkonzept von Bauer, Metzger, Jäger und lokalem Schlachtlokal und bringe wieder sinnvolle Arbeit zurück auf das Land.
Darüber hinaus könne das Bedürfnis vieler Menschen nach ethisch wertvollem und qualitativ hochstehendem Fleisch gedeckt werden. Dem FiBl zufolge ist bei der Weideschlachtung ein Rind von seinen Herdengenossen umgeben und steht in vertrauter Umgebung, wenn der finale Schuss fällt. Unmittelbar danach werde es ausgeblutet und in einem Spezialanhänger ins Schlachthaus gebracht. Die strengen Hygienevorschriften würden damit eingehalten. Gleichzeitig blieben dem Tier der Lebendtransport sowie der Stress im Schlachthof erspart.
Das FiBL hat nach eigenen Angaben die Blutwerte der Schlachtrinder in der Pilotphase gemessen. Die Laktatwerte bestätigten, dass die prämortalen Belastungsfaktoren bei der Weideschlachtung minimiert würden. Zudem weise das Fleisch dank der Weideschlachtung bessere Werte in den Parametern Zartheit, Fleischfarbe und Wasserhaltevermögen auf.