Nach der Ausstrahlung der ARD-Reportage „Das System Wiesenhof“ haben die Schweizer Händler Migros, Coop und Denner Wiesenhof-Produkte ausgelistet. Coop sei vom Filmmaterial „sehr betroffen“ und bedauere zutiefst, dass es anscheinend zu diesen Vorfällen gekommen sei. „Aufgrund der erhobenen Vorwürfe gegen Wiesenhof hat Coop als erste Maßnahme unverzüglich einen Belieferungsstopp für Truthahn ausgelöst“, zitiert die Augsburger Allgemeine Zeitung das Unternehmen. Denner nannte seinen Schritt eine vorsorgliche Maßnahme, bis die offenen Fragen geklärt seien.
Wiesenhof-Vorstand Peter Wesjohann erklärte der Lebensmittelzeitung unterdessen, man nehme den Vorgang sehr ernst, auch wenn es nicht um große Menge gehe. „Wir brauchen uns in Sachen Tierschutz nicht zu verstecken und stehen mit den Händlern bereits in Gesprächen“, so Wesjohann. Coop bestätigte, dass Wiesenhof bereits Sofortmaßnahmen zugesichert habe. Nur wenn sich die Verhältnisse besserten, was Coop überprüfen will, sei eine künftige Zusammenarbeit möglich.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) rief die Verbraucher unterdessen auf, keine agrarindustriell erzeugten Geflügelprodukte mehr zu kaufen. Nach AbL-Informationen würden auch die Händler Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Real derzeit in unzähligen Mails von den Verbrauchern aufgefordert, ebenfalls Wiesenhof-Artikel auszulisten. (ad)
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