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Schweizer spüren Folgen des starken Franken

Die Finanzkrise ist in der Schweiz angekommen. Anleger flüchten sich in den Schweizer Franken und treiben den Kurs so auf immer neue Rekordhöhen gegenüber Euro und Dollar. Vor einem Jahr gab es für einen Euro noch 1,35 Franken, vor zwei Wochen zeitweise nur noch gut einen Franken. Zu spüren bekommen das Unternehmen, die ihre Produkte in die EU liefern, wie z.B.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Finanzkrise ist in der Schweiz angekommen. Anleger flüchten sich in den Schweizer Franken und treiben den Kurs so auf immer neue Rekordhöhen gegenüber Euro und Dollar. Vor einem Jahr gab es für einen Euro noch 1,35 Franken, vor zwei Wochen zeitweise nur noch gut einen Franken.

 

Zu spüren bekommen das Unternehmen, die ihre Produkte in die EU liefern, wie z.B. eine kleine Käserei, die Appenzeller Käse nach Deutschland exportiert. Spiegel-Online sagte Inhaber Hans Stadelmann, er müsste eigentlich einen deutlich höheren Euro-Preis verlangen, damit er in Franken genauso viel verdient wie früher. Doch das machten nicht alle Kunden mit. "Ich verkaufe jetzt schon weniger, und ich habe Angst, dass es noch viel schlimmer wird", sagt der Betriebsleiter.


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Stadelmann bekommt seine Milch von 50 Kleinbauern. „Wenn ich dicht machen muss, zerstöre ich auch die Existenzgrundlage von 50 Familien." Die Sorge des Käsers ist dabei nicht unbegründet. Um 4 Mrd. Franken sanken die Ausfuhren der Alpenrepublik im Juni, die Exporte in die EU, die wichtigster Handelspartner ist, gingen um knapp 15 % zurück. Und es kommt noch dicker: Weil Importe günstiger werden, kaufen die Schweizer Verbraucher zunehmend ausländischen Käse.




Käser Stadelmann profitiert derzeit noch von den hohen Subventionen auf den Milchpreis und von den langfristigen Lieferverträgen mit seinem Großhändler. Dort - auf der nächsten Stufe der Lieferkette - sind die Ängste aber noch ausgeprägter. "Das geht an die Existenz, unsere Erträge sind tiefrot", sagt Josef Hardegger. Er exportiert im Jahr 8000 Tonnen Schweizer Käse, beschäftigt knapp 100 Mitarbeiter. "Seit anderthalb Jahren kann ich mit unseren Geschäftspartnern nur noch über Preise sprechen", klagt Hardegger. "Der steigende Franken-Kurs beschäftigt mich von früh bis spät."




Besonders schwierig sei für ihn, dass der Franken seit Januar 2010 kontinuierlich an Wert zulegt. Immer wenn Hardegger gerade neue Preise mit den Händlern und Supermarktketten in der Euro-Zone ausgehandelt hatte, rutschte der Euro weiter ab - und die Gewinne des Schweizers brachen erneut ein. "Ich wäre schon froh, wenn der Kurs gegenüber dem Euro einfach mal ein paar Monate konstant bliebe", sagt der Käsehändler.

Dennoch jammern die Schweizer auf hohem Niveau, schließlich gehört das Land zu den wohlhabendsten Ländern der Welt, hält der Spiegel dagegen. Das Alpenland fürchte schlicht und einfach das Ende ihrer Erfolgsgeschichte. (ad)

 


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