Kontaminierte Böden waren möglicherweise die Ursache für die unzulässig hohe Belastung von Bioeiern eines Hofs in Nordrhein-Westfalen mit dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenylen (dl-PCB). Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) am Montag mitteilte, ergaben drei Mischproben von Flächen im konventionellen Teil des Stemweder Geflügelhofs in zwei Fällen auffallend hohe Gehalte an dl-PCB und PCB6. Einzelne Teilflächen im Bereich des konventionell bewirtschafteten Betriebsteils müssten somit als ”PCB-belastet" bezeichnet werden, stellte das LANUV fest.
Außerdem zeigten sich Ähnlichkeiten im Belastungsmuster von untersuchten Boden- und Eierproben. Ob es hier einen direkten und eindeutigen Zusammenhang gebe, müssten weitere Ermittlungen zeigen, so die Behörde. Der Landkreis Minden-Lübbecke nahm die neuen Erkenntnisse zum Anlass, den konventionellen Teil des Hofes erneut zu sperren.
Wie ein Sprecher des LANUV feststellte, werden jetzt auch noch einmal Eier aus dem konventionellen Bereich des Hofs geprüft, obwohl frühere Untersuchungen hier keinen Anhaltspunkt für Belastungen erbracht hatten. Zudem stellte der Sprecher klar, dass es bisher keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Belastung der Bioeier und der jetzt festgestellten Belastung der Böden gebe.
In den Medien wurde derweil darüber spekuliert, dass möglicherweise dl-PCB-belastete Legehennen aus der konventionellen Haltung zu Biohühnern umfunktioniert wurden und es so zur dl-PCB-Belastung der „Bioeier” kam.
Im Fall der Hühnerhöfe in Duisburg gibt es dem LANUV zufolge noch keinerlei Erkenntnisse über die mögliche Ursache für deren belastete Eier. Bislang seien bei den Untersuchungen dort keine Auffälligkeiten entdeckt worden, hieß es. (AgE)