Nach dem Brand von drei Hähnchenställen nahe Meppen in der Nacht zum vergangenen Donnerstag, der sehr wahrscheinlich auf Brandstiftung zurückgeht, hat der Vorsitzende der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Wilhelm Hoffrogge, eine klare Distanzierung aller Parteien von solchen Taten gefordert.
Die Politik sei jetzt in der Pflicht. „Es kann nicht angehen, dass vernünftig wirtschaftende Geflügelhalter in Angst und Sorge um ihr Hab und Gut leben müssen“, sagte Hoffrogge, der Unterstützung und Schutz durch die Politik einforderte. Gerade weil die Nutztierhaltung ein zentrales Thema im niedersächsischen Landtagswahlkampf darstelle, sei ein klares Bekenntnis aller politischen Strömungen vonnöten: „Alle politischen Parteien müssen sich von kriminellen Anschlägen deutlich distanzieren“, stellte Hoffrogge die Erwartungshaltung der Geflügelwirtschaft dar. Dies gelte auch und besonders für erklärte Gegner der intensiven Tierhaltung aus der politischen Fraktion der Grünen auf Landes- und Bundesebene.
Der ZDG-Vizepräsident, der den vermuteten Brandanschlag als einen „kriminellen und feigen Akt“ verurteilte, erklärte, er sei „zutiefst erschüttert und entsetzt“. Die Geflügelhalter wollten einen vernünftigen Dialog und suchten ihn sogar; sie hätten überhaupt nichts gegen eine in der Sache harte Auseinandersetzung. Bei Brandstiftung seien die Grenzen eines legitimen Diskurses jedoch deutlich überschritten. „So darf es nicht weitergehen; alle gesellschaftlichen Kräfte müssen jetzt mehr denn je den sachlichen Dialog suchen und der Polemik und der Gewalt entgegenwirken“, verlangte Hoffrogge.
Bei dem nächtlichen Brand waren laut ZDG drei leere Hähnchenställe komplett ausgebrannt, die auf die Ankunft neuer Küken vorbereitet werden sollten. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Der Sachschaden wird auf rund 1 Mio Euro geschätzt. (AgE)