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Stimmungslage in der Landwirtschaft am Boden

Die Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeigen für März 2016 eine weiter verschlechterte wirtschaftliche Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft. Eine angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben führt zu einem drastischen Rückgang der Investitionsbereitschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeigen für März 2016 eine weiter verschlechterte wirtschaftliche Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft.


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Eine angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben führt zu einem drastischen Rückgang der Investitionsbereitschaft. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen fällt auf 3,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind das 1,4 Milliarden Euro, gegenüber dem Stand von vor zwei Jahren sogar 2,4 Milliarden Euro weniger.


Nur 23 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es noch 34 Prozent, vor zwei Jahren 36 Prozent. Die Investitionszurückhaltung betrifft alle Betriebsformen. 

 

Innerhalb des geschrumpften Investitionsvolumens entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 2,4 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr minus 0,2 Milliarden Euro, gegenüber Vorvorjahr minus 1,6 Milliarden Euro). Mit nur 0,4 Milliarden Euro sind die vorgesehenen Maschineninvestitionen besonders stark rückläufig (gegenüber Vorjahr minus 0,3 Milliarden Euro). Die beabsichtigten Investitionen in die erneuerbaren Energien Biogas, Fotovoltaik und Windkraft fallen auf 1,0 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr minus 0,4 Milliarden Euro). 

 

21 Prozent der Landwirte geben an, dass die Liquiditätslage ihrer Betriebe angespannt oder sehr angespannt ist. Unter den Futterbau- und Veredlungsbetrieben sind es sogar entsprechend 27 Prozent. Gegenüber den vorangegangenen Erhebungen hat sich die Liquidität in den Betrieben deutlich verschlechtert. Noch vor einem Jahr (März 2015) klagten nur 11 Prozent über eine angespannte oder sehr angespannte Liquiditätssituation.

 

Aktuell ist der Konjunkturindex gegenüber der vorangegangenen Erhebung (Dezember 2015) von 11,8 auf 3,4 Punkte stark zurückgegangen und nähert sich dem Rekordtiefstand aus dem Herbst 2009 an. Von Ende 2010 bis Mitte 2014 lag dieser Wert zwischen 30 und 35 Punkten, in der Spitze sogar bei 37 Punkten. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen. 

 

Die Einschätzungen zur aktuellen und auch zur künftigen wirtschaftlichen Situation haben sich in allen Betriebsformen im März gegenüber Dezember merklich eingetrübt. Besonders ungünstig wird die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Futterbau- und Veredlungsbetrieben beurteilt. Vor allem die Preissituation auf den Märkten für Milch und Schweine hinterlässt hier deutliche Spuren. Niedrigere Getreidepreise führen allerdings auch in den Ackerbaubetrieben zu einer deutlich verschlechterten Stimmungslage. 

 

Mit dem Wert von 3,21 (auf der Notenskala von 1 bis 5) wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe etwas positiver beurteilt als die aktuelle wirtschaftliche Lage (3,44). Gegenüber Dezember aber haben sich die Zukunftserwartungen in allen Betriebsformen mehr oder minder deutlich verschlechtert. Veredlungsbetriebe sehen in den nächsten 2 bis 3 Jahren noch am ehesten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Ein gewisser Zweckoptimismus ist dabei unverkennbar („es kann nicht schlechter werden“). Deutlich pessimistischer fällt dagegen die Erwartungshaltung in den Futterbau- und Ackerbaubetrieben aus.

 

Niedrigere Erzeugerpreise auf wichtigen landwirtschaftlichen Märkten sind die Hauptgründe für die aktuell weiter verschlechterte Stimmungslage. In fast allen Erzeugungsbereichen sehen die Landwirte im Jahresvergleich eine deutliche Verschlechterung der Preissituation. Entlastungen werden dagegen bei den Futter-, Düngemittel-, Energie- und Pachtkosten gesehen. Ungünstig werden die politischen Rahmenbedingungen beurteilt. Das gilt auch für die nationale Agrarpolitik sowie Steuer- und Finanzpolitik. Sie wird im Jahresvergleich sogar noch schlechter bewertet. Offensichtlich tragen die anstehende Novellierung der Dünge-Verordnung sowie die zurückhaltende Bereitschaft der Politik, mit geeigneten Maßnahmen auf die prekäre wirtschaftliche Situation in der Landwirtschaft zu reagieren, zu dieser kritischen Einschätzung bei. 

 

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